Mayer widerspricht Initiative gegen Autobahn
"Sind kein Wochenendviertel für gestresste Städter!"
Umfrage unter Touristen: 88 Prozent wollen Autobahn nicht. VP-Maier kontert: "Hier wird die Transitkeule geschwungen."
WAIDHOFEN. Aktuell läuft die strategische Prüfung der Europaspange genannten Waldviertel-Autobahn. Noch bevor erste Ergebnisse vorliegen, warnt die Plattform "Lebenswertes Waldviertel" in einer aktuellen Aussendung vor den Folgen: die im nördlichen Waldviertel geplante Transitautobahn von Hollabrunn über Gmünd nach Freistadt droht als Teil des "Transeuropäischen Netzes"(TEN) massiven Güterverkehr in die weitgehend unzerstörte Region zu bringen.
Außerdem lehnen laut einer Umfrage unter 900 Waldviertel-Urlaubern 88 Prozent der Touristen die Autobahn ab. "Gerade der sanfte Tourismus und Gesundheitstourismus sichert steigende Besucherzahlen und bietet der Region eine Zukunftsperspektive", so die Plattform.
"Hier wird die Transitkeule geschwungen"
Dem widerspricht der Landtagsabgeordnete und Horner Bürgermeister Jürgen Maier. „Die Aufnahme in das TEN-Netz ist weder angedacht noch inhaltlich möglich. Die Transit-Keule zu schwingen, sorgt für Schlagzeilen, aber hat gerade im Hinblick auf den angedachten Korridor zwischen der S 3 in Niederösterreich und der S 10 in Oberösterreich keinerlei Grundlage.“ Man prüfe die Autobahn auf Basis von Fakten, ließ Maier mitteilen.
„Das Projekt Europaspange betrifft jedoch noch mehr als den Bau einer möglichen hochrangigen Straßenverbindung durch den Bund. Gleichzeitig wird auch die Verbesserung der Schieneninfrastruktur und gegenseitige Wechselwirkungen zwischen Straße und Schiene untersucht. Ebenfalls Teil des Konzepts sind die Erarbeitung eines Regionalentwicklungskonzeptes. Dabei sollen etwa interkommunale Wirtschaftsparks, das Thema Gesundheit und Familie genauso in den Mittelpunkt rücken wie das Thema Bildung. Alle Grundlagen, sowohl für die Strategische Prüfung Verkehr wurden mit den entsprechenden Aufträgen Anfang September gelegt. Die Arbeit beginnt jetzt“, so Maier.
Dabei gehe man im Sinne der Bevölkerung vor und lasse sich nicht von Umfragen unter Touristen leiten, so Maier. „Denn klar ist: Das Wald- und Weinviertel dürfen nicht die Wochenendviertel für gestresste Städter sein, sondern blühender Lebens- und Wirtschaftsraum für die örtliche Bevölkerung.“
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