Trotz Kuschelfaktor: Alle gegen den Otter

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BEZIRK (pez). Während die einen den Waldviertler Karpfen am Heiligen Abend in Gefahr und die Teichwirtschaft generell am Abgrund sehen, fürchten Naturschutzorganisationen um den Bestand des geschützten Tieres. Die Rede ist vom Fischotter, der jetzt für Aufregung nicht nur im Karpfenteich sorgt.
Thomas Kainz hat seine Not mit dem pelzigen Raubtier. Die oft hektargroßen Teiche seines Betriebes zu umzäunen, ist so gut wie unmöglich. „Vor 30 bis 40 Jahren war der Schutz des Fischotters berechtigt. Aber heute ist vom Aussterben keine Rede mehr. Ganz im Gegenteil, wir haben einen Überbestand im Waldviertel“, erklärt Kainz, der die offizielle Anzahl der in der Fachsprache Lutra lutra genannten Otter-Exemplare von 300 bis 500 Stück in Niederös-terreich für gewaltig untertrieben hält. „500 Stück werden es wohl allein im Waldviertel sein“, schätzt Kainz.
„Die Landesregierung, Beamte und Politiker bemühen sich wirklich um eine Lösung und unterstützen uns mit einer teilweisen Schadensabgeltung“, seufzt der Teichwirt, der eine Regulierung des Bestandes fordert. „Aber die Naturschutzorganisationen sind unheimlich stark.“

Generell scheint sich die Formulierung „Bestandsregulierung“ gegenüber „Abschuss“ durchgesetzt zu haben. Auch dem Chef der FPÖ Waidhofen und Klubobmann Gottfried Waldhäusl kommt die Tötung von Ottern nicht über die Lippen, denn auch er fordert eine „Bestandsregulierung nach Maß und Ziel.“ Und: „Wir dürfen nicht zuschauen, wie die Teichwirtschaft an den Abgrund gedrängt wird“, so Waldhäusl, der vor allem das Waldviertel betroffen sieht.
Der SPÖ-Klubobmann und gebürtige Waidhofner Günther Leichtfried fordert hingegen eine Lösung des Otter-Problems auf einer „wissenschaftlichen Grundlage“. Es gelte, sich zu fragen, warum die Tiere in die Teiche eindringen, so Leichtfried.

„Kaum an unsere Gewässer zurückgekehrt, schon geht es dem Otter wieder an den Kragen“, ist man beim Naturschutzbund empört. „In Tschechien leben tausende Otter, in Niederösterreich sind 300 schon zuviel?“, teilte der Naturschutzbund vergangene Woche mit. Auch die Otter-Expertin Michaela Bodner hält die Aufregung für überzogen. Sie beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den Tieren und ist gleichzeitig für die Förderberatung des Landes zuständig. „Die Frage ist auch, wie viel Eigenverantwortung kann man den Teichwirten zumuten. Ich kann dem Teichwirt nicht versprechen, dass er eine Fischfresser-freie Umgebung vorfindet“, erklärt die Expertin und empfiehlt Teichwirten, sich um die Förderung zu bemühen: „Die Förderungen werden bei weitem nicht voll ausgeschöpft.“

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