Unfall-Bilanz: Keine Toten
Historischer Tiefststand bei Unfällen - Experten sehen dennoch Handlungsbedarf
Erstmals kam auf den Straßen des Bezirks niemand ums Leben. Dennoch warnt man beim Kuratorium für Verkehrssicherheit davor sich auf den Lorbeeren auszuruhen.
BEZIRK (pez). Die Zahlen sprechen für sich: Verunglückten im Jahr 2009 noch drei Personen im Straßenverkehr tödlich, gab es 2010 keinen Verkehrstoten mehr, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit vergangene Woche bekannt gab. Auch die Zahl der Unfälle selbst sank erheblich. Kam es auf den Straßen des Bezirks 2009 noch zu 138 Unfällen krachte es 2010 nur noch 116-mal. Ebenfalls im Sinken ist die Zahl der Verletzten: Diese verringerte sich von 180 auf 136. Niederösterreichweit sind in der Unfallstatistik ebenfalls bis dato ungekannte Tiefststände ausgewiesen.
Trotz der positiven Bilanz warnen Experten davor die Hände in den Schoß zu legen: „So sind Kinder und ältere Menschen als Fußgänger im Straßenverkehr besonders gefährdet. Darüber hinaus müssen weitere Maßnahmen gegen Alkohol- und Drogenunfälle gesetzt werden“, erläutert Christian Kräutler, Leiter der Landesstelle Niederösterreich des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Vor allem die rechtlich ungeklärte Situation an Schutzwegen ist den Verkehrsexperten nach wie vor ein Dorn im Auge: Das führt zu Machtspielen zwischen Fußgängern und Lenkern. Es bedarf einer grundsätzlichen Reform der Schutzwegbestimmungen“, fordert Kräutler abschließend.
Bei der Polizei ist man mit der positiven Entwicklung in der Unfallstatistik zufrieden. Bezirkspolizeikommandant Paul Palisek führt die Tatsache, dass keine Verkehrstoten zu beklagen waren, unter anderem auf die Schwerpunktaktionen der Polizei sowie die permanente Verkehrsüberwachung zurück. Vor allem bei Alkohol am Steuer hat der Bezirkspolizeikommandant einen erfreulichen Trend ausgemacht: „Die Leute gehen mit Alkohol viel vorsichtiger um.“ Die Forderungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit nach mehr Alkohl- und Drogenkontrollen im Straßenverkehr sieht Palisek im Bezirk Waidhofen schon erfüllt: „Bei den Alkoholtests liegen wir im Spitzenfeld. Jeder Streifenwagen führt ein Vortestgerät mit. Wenn der Verdacht einer Beeinträchtigung besteht, die nicht auf Alkohol zurückzuführen ist, wird auch auf Drogen getestet“, erklärt der oberste Polizist des Bezirks.
Unfallstatistik
Die Zahl der Unfälle ist im Bezirk und in Niederösterreich so gering wie noch nie. Experten fordern vor allem verstärkte Drogen- und Alkoholtests.
• Verkehrstote NÖ: 163 (189)
• Verkehrstote WT: 0 (3)
• Unfälle NÖ: 6.299 (6.609)
• Unfälle WT: 116 (138)
• Verletzte NÖ: 8.279 (8.776)
• Verletzte WT: 136 (180)
Die Zahlen in Klammer stellen die Zahlen von 2009 dar.
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