Vor 100 Jahren: Die Spuren der Monarchie im Bezirk
Von Statuen, Straßennamen und Flugpionieren: Heute erinnert im Bezirk noch vieles an die Monarchie.
BEZIRK WAIDHOFEN. 1918 feiert die Republik ihren 100. Geburtstag. Doch auch an die Zeit davor gibt es zahlreiche Erinnerungen. Wer beispielsweise durch Waidhofen schlendert, der kennt bestimmt das Robert Hamerling-Denkmal. Im Park gibt es aber noch eine Statue, die direkt auf die Monarchie verweist: Etwas versteckt an der Ostseite des Parks steht eine Statue, die Kaiser Franz Josef zeigt. Diese wurde 1898 zum 40. Thronjubiläum von Otto König angefertigt. Zum runden Thronjubiläum wurde das Denkmal am Hauptplatz in Waidhofen aufgestellt - später aber im Stadtpark ein wenig abseits "versteckt".
Eine etwas weniger bekannter Kopf aus der Monarchie ist Theodor Dobler. Ihm wurde in Waidhofen sogar eine Straße gewidmet. Dobler war nicht nur kaiserlich-königlicher Notar (und Mitgründer der Feuerwehr Waidhofen), sondern bis 28. Jänner 1887 auch Abgeordneter im damaligen Reichsrat.
Der Tollkühne in seiner fliegenden Kiste
Karl Illner ist ebenfalls eine Straße in Waidhofen gewidmet. Illner gilt als einer der Flugpioniere der Monarchie. Illner (1877 bis 1935) war Mechaniker und Pilot sowie Mitarbeiter der Pilotenlegende Igo Etrich. Ihm gelang am 8. August 1909 mit der Etrich I „Praterspatz“ der erste Flug von 40 m Länge und 4 m Höhe. Am 17. Mai 1910 absolvierte er den ersten österreichischen Überlandflug von Wiener Neustadt nach Wien und wieder zurück.
Karl Illner legte am 24. April 1910 als Dritter in Österreich-Ungarn die Pilotenprüfung ab. Bei einem am 18. September 1910 in Wiener Neustadt abgehaltenen internationalem Flugmeeting holte Illner fast alle ersten Preise. Wie sehr diese Flüge vom Wetter abhängig waren, zeigt, dass die Versuche bereits ab 11. September bei diesem Treffen stattfanden. Aufgrund des Wetters konnte er sich aber nur 22 Sekunden mit der von Etrich gebauten Möve in der Luft halten, während sein Konkurrent Adolf Warchalowski es auf 2 Minuten 13 Sekunden brachte. Am 10. Oktober 1910 gelang ihm ein Überlandflug von Wien nach Horn und zurück, womit er den von der Gemeinde Wien gestifteten Preis von 20.000 Kronen gewann - den Gedenkstein in Horn gibt es bis heute.
In Thaya erinnern heute ganze Fassaden an die Kaiserzeit. Die wunderschönen Bürgerhäuser erinnern noch heute an die legendären "Schweinebarone". Dieser Titel ist nicht abschätzig gemeint, denn die Thayinger waren in ganz Österreich-Ungarn für ihren monarchieweiten Schweinehandel bekannt.
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