Neuer Bürgermeister
Der neue Stadtchef Josef Ramharter im Portrait (mit Video)
Wie der neue Bürgermeister tickt, was sich in Waidhofen ändern muss und warum er sich das eigentlich antut: Josef Ramharter im ersten Talk mit den Bezirksblättern.
WAIDHOFEN. Es ist ein wenig hektisch geworden: Nach seiner Wahl mit 20 von 22 Stimmen und seiner ersten Sitzung zerren Kamerateams, Fotografen und Journalisten an dem neuen Bürgermeister und jeder will etwas anderes. Profipolitiker sind das gewöhnt, Waidhofens neuer Bürgermeister wirkt noch ein wenig überrascht, ist aber schnell souverän vor den Kameras. In einer ruhigen Minuten trafen ihn die Bezirksblätter zum ersten Gespräch - Ramharters Amtszeit ist da noch nicht einmal eine Stunde alt.
Seine Antrittsrede begann der 51-Jährige mit einem Zitat von Hermann Hesse: "Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen." Das erste Etappenziel heißt: Für Beruhigung sorgen. Aber: "Nicht im Sinn von Inaktivität, sondern Ruhe als Ausdruck von Vernunft, Überlegtheit und Konzentration auf das Wesentliche und Sachlichkeit".
"Eine Gemeinde ist kein Privatunternehmen"
Im Vorfeld war es der bald ein Jahrzehnt schwelende Konflikt zwischen der Stadtregierung und dem Rathaus wieder heftig aufgeflammt. Wie Ramharter das angehen möchte? "Ich komme aus der Privatwirtschaft, da habe ich gelernt, dass alle Räder ineinander greifen müssen. Es ist extrem wichtig diesen Gedanken in der Arbeit im Rathaus nach vorne zu bringen. Mir ist aber auch klar, dass eine Gemeinde mit ihren gewählten Mandataren nicht so funktioniert wird ein Privatunternehmen", so Ramharter. Erste Gespräche seien jedenfalls positiv verlaufen, berichtet der Bürgermeister.
Vollzeit-Bürgermeister
Mit konkreten Zielen für seine Amtszeit vorzupreschen, dafür sei nicht die Zeit. Ramharter wird aber ein Vollzeit-Bürgermeister, wie er ankündigt. Seine Position als Verkaufsleiter bei der Firma Rudda in Heidenreichstein wird er aufgeben um sich vollständig der Stadtgemeinde widmen zu können. "Das Bürgermeisteramt in Waidhofen ist ein Fulltime-Job." Auf die Probleme in der Stadt angesprochen meint Ramharter: "Ja, man bekommt als Einwohner von Waidhofen ja mit, dass es Probleme gibt. Aber bitte besinnen wir uns auf das was uns verbinden sollte."
Steckbrief
Josef Ramharter wuchs in Waidhofen auf und maturierte an der Handelsakademie. Seine Berufslaufbahn brachte ihn zur Baufirma Talkner nach Heidenreichstein, wo er zuletzt als Gesellschafter und Geschäftsführer tätig war. Danach wechselte Ramharter zur Firma Rudda und wurde dort Verkaufsleiter. 2001 kaufte der zweifache Vater ein Haus in Waidhofen, seit 2003 ist er wieder in seiner Heimatstadt zuhause. Seine Frau Ulrike betreibt ein Modegeschäft und war selbst in der Gemeindepolitik tätig. Daher dürfte ihn die meisten Waidhofner mit dem neuen Bürgermeister schon Kontakt gehabt haben: Als Moderator von Modeschauen oder von seinen Laufrunden durch Waidhofen. Ramharter ist beim Verein Zuversicht tätig.
Anmerkung: In einer ersten Version des Artikels haben wir den neuen Bürgermeister auf Johann umgetauft. Richtig ist natürlich Josef.
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