Knutsch-Ecke wird vorerst nicht verkauft
Nach Proteststurm: Spielplatz-Teil bleibt unangetastet - zumindest bis der Betreiber des Einkaufszentrums konkrete Pläne vorlegt.
WAIDHOFEN. "Meinetwegen kann Frasl eine Nacktbar bauen, aber nicht auf unserem Spielplatz", deftige Worte fand vergangene Woche eine wütende Anrainerin des Spielplatzes in der Karl Hoefner-Straße. Ein heftiger Streit ist um das 960 Quadratmeter große Grundstück ausgebrochen - es sollte nämlich an den Betreiber des Einkaufszentrums Reinhold Frasl verkauft werden. Dieser will dort die Shopping-Mall erweitern und sechs bis sieben Geschäfte sowie eine Umkehrschleife für Lastwagen einrichten - die Bezirksblätter berichteten. Anscheinend sind die Anrainer mit dem Verkauf des Teilstückes doch nicht so einverstanden, wie ursprünglich behauptet.
Keine Pläne
Vergangenen Mittwoch eskalierte die Situation um das Areal, das von Jugendlichen gerne für amouröse Abend- und Nachtaktivitäten genutzt wird. Eigentlich wollte die ÖVP den Verkauf des Teilstückes Waidhofen-typisch im geheimen, nicht-öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung durchpeitschen. Jedoch hatten sich zahlreiche Anrainer im Sitzungssaal versammelt und auch die Opposition lief gegen den Verkauf Sturm. Da half auch das Versprechen des Bürgermeisters den Spielplatz nicht weiter zu verkleinern wenig. Der größte Kritikpunkt: Es gibt keinerlei Pläne vom Betreiber des Einkaufszentrums, was nun tatsächlich auf dem Gelände geschehen soll. Lediglich grobe Skizzen liegen vor. "Sobald das Grundstück verkauft ist, kann Frasl theoretisch jeden Tag umplanen. Es gibt dann für uns keine Möglichkeit mehr einzugreifen", warnte Markus Führer von der Bürgerliste. Zudem sei die Sicherheit der spielenden Kinder durch die Lkw-Schleife gefährdet, so Führer.
Bürgermeister gibt Protest nach
Diesem Proteststurm gab die ÖVP schließlich nach: Nach einer "fraktionellen Beratung" wurde der Verkauf des Spielplatz-Teiles verschoben, bis konkrete Pläne vorliegen. "Frasl muss eine Projektvorstellung machen", erklärte Stadtoberhaupt Kurt Strohmayer-Dangl. Am Donnerstagvormittag war noch nicht klar, ob die Projektvorstellung Frasls öffentlich und mit der Beteiligung der Anrainer über die Bühne gehen wird. Seine 180-Grad-Wende erklärte der Bürgermeister am Donnerstag so: "Ich wollte nicht einfach drüberfahren. Jetzt steht einer sachlichen Diskussion nichts mehr im Wege".
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