Leserbrief: Spielerjargon
Einige Gedanken zu: "Ich bin kein Abzocker", von Stadtamtsdirektor Polt
Nein, das sind sie natürlich nicht. Aber um in der Sprache von Spielern zu bleiben, schreiben sie ja auch, daß sie ihr Gehalt x-fach "hereingespielt"haben. Mir kommt diese Diktion sonderbar vor. Oder aber ist für sie alles nur ein nettes Spiel? Wenn es so ist, sind sie natürlich ein Gewinner, kein Abzocker.
Für mich und ich nehme an für viele Waidhofnerinnen und Waidhofner ist es schön, daß wir endlich wissen, wer hinter dem "Aufschwung" unserer Stadt wirklich steht.Krankenhaus, Kreisverkehr, Hochwasserschutz - hier wurde ja nach ihren Worten "hereingespielt" - das mag stimmen oder auch nicht. Aber ist es nicht ihre Aufgabe als Arbeitnehmer diese Leistungen im Zuge ihres Arbeitsverhältnisses zu erbringen? Wofür, wenn nicht zum Arbeiten, wären sie sonst aufgenommen worden? In der Privatwirtschaft - wo sie nach eigenen Worten "mit einem ganz andere Gehalt" Angebote hatten, ist das so die Regel. Und so nebenbei gibt es in der Privatwirtschaft auch keine Arbeitsplatzsicherung. Also schlecht haben sie es nicht erwischt, bei uns in Waidhofen. Ich denke auch daß sie alleine wenig erreicht hätten. Haben sie doch tüchtige Mitarbeiter, den jeweiligen Bürgermeister und den Gemeinderat, die ihnen ihre Aufgaben vorgeben - oder?
Also den bisherigen Aufschwung haben sie uns gebracht. Dann wäre es ja auch möglich, daß es mit der Stadt Waidhofen an der Thaya steil bergauf geht. Die Abwertung gestoppt wird, die Innenstadt belebt und modern wird, die leeren Geschäftslokale zu Orten des Aufbruches werden - Schlußfolgerung: Sie müssen nur wollen.
Aber dazu, und da bin ich mir sicher, brauchen sie die gewählten Mandatare, die Mitarbeiter der Stadtgemeinde - und vor allem die Bewohner von Waidhofen an der Thaya, die ihre Arbeitgeber sind. Und zum Schluß: Sie sind kein Abzocker.
Hermann Vogl, Waidhofen
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