Leserbrief zur Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe
Waidhofen braucht Geburten UND deshalb auch die Geburtenstation!
Die Statistik spricht klare Worte - niedrige Geburtenzahlen, deshalb wird die Gynäkologische Station (inkl. Geburtenstation) in Waidhofen/Thaya geschlossen.
Die niedrige Zahl an Geburten liegt aber definitiv nicht an der Station - ich habe selbst das Personal äußerst kompetent sowie ausgesprochen hilfsbereit und freundlich erlebt. Mit dieser Einschätzung bin ich laut einer Patientinnenumfrage in bester Gesellschaft.
Gerade in einer Schwangerschaft ist oft auch ein ganz kurzer Besuch der Ambulanz extrem wichtig, um bei Komplikationen schnell reagieren zu können oder auch „nur“ die Rückmeldung zu bekommen, dass alles in Ordnung ist. Derzeit waren solche Untersuchungen schnell erledigt und man konnte kurz darauf wieder am Arbeitsplatz sein.
Wenn man dazu viel länger braucht (Fahrzeit, Warten auf der größeren Station), nehmen wahrscheinlich viele Frauen die Strapazen nicht in Kauf und erfahren vielleicht bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung, dass es JETZT zu spät ist.
Wie es erst ist, wenn man in den Wehen liegt und das nächste Krankenhaus eine Stunde bei optimalen Fahrbedingungen entfernt ist, will ich mir gar nicht vorstellen…
Das Waidhofner Krankenhaus und dessen Arbeitsplätze bleiben (derzeit?) erhalten.
Aber die medizinische Versorgung für genau jene Bevölkerungsgruppe, die das Waldviertel so dringend braucht - junge Menschen, die eine Familie gründen wollen - genau für diese Gruppe wird nun die Infrastruktur verschlechtert!
Wollen die Verantwortlichen weiter aktiv dazu beitragen, das Waldviertel gerade für junge Menschen unattraktiv zu gestalten und sie „vertreiben“? Die Statistik wird uns die Auswirkung in einigen Jahren zeigen, handeln muss man aber JETZT!
Mag. Claudia Hartl, Waidhofen/Thaya
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