Polizei: Stiller Stellenabbau
Die Grenzpolizeiinspektion Fratres soll mit Weikertschlag zusammengelegt werden, wie erst jetzt bekannt wurde. In Waidhofen gehen so aktive Beamte verloren, warnt die SPÖ.
BEZIRK (pez). Paukenschlag bei der Polizei: Wie erst vergangene Woche bekannt wurde, wird die Grenzpolizeiinspektion Fratres geschlossen und mit Weikertschlag zusammengelegt. Dabei dürfte „Schließung“ nicht wörtlich genommen werden, wie man im Innenministerium betont. Denn die Beamten bleiben im Bezirk und werden auch hier eingesetzt, erklärt Ministeriumssprecher Rudolf Gollia gegenüber den Bezirksblättern. „Die Zahl der Beamten bleibt auf jeden Fall gleich“, betont Gollia. Langfristig sei aber mit Veränderungen zu rechnen, da Planstellen dort angesiedelt werden, wo die Polizisten auch gebraucht werden, relativiert der Ministeriums-Sprecher.
Weniger Polizisten im Bezirk
Genau aus diesem Grund schlägt die SPÖ jetzt Alarm: Bundesrat Karl Boden glaubt eher, dass Planstellen heimlich eingespart werden, frei werdende Stellen nicht mehr nachbesetzt werden und so schon bald weniger Polizisten im Bezirk zur Verfügung stehen. „Warum werden ausgerechnet im Bezirk Waidhofen Planstellen eingespart und nicht wie in allen anderen Bezirken aufgeteilt?“ Der SP-Mandatar fordert mehr Polizisten auf den heimischen Straßen, insbesondere in Vitis zur Kontrolle des Schwerverkehrs auf der B5. „Das wäre der beste Leistungsnachweis, den es gibt“, so Boden. Dabei ist es nur einem Versprechen der ehemaligen Innenministerin Liese Prokop zu verdanken, dass die Beamten noch im Bezirk bleiben können, weiß man in der VP-Reichshälfte. „Es tut mir zwar leid, aber auf sachlicher Grundlage ist es vernünftig“, kommentiert Bundesrat Kurt Strohmayer-Dangl das Aus für die Grenzpolizeiinspektionen. Die Kriminalität sei im Bezirk gering und die Hauptverkehrsströme würden in Horn zusammenlaufen, wie Strohmayer-Dangl erklärt. „Uns war es aber wichtig, dass kein Beamter gegen seinen Willen versetzt wird.“ Die Situation in den Grenzbezirken Gmünd, Horn und Hollabrunn sei ähnlich, so der VP-Bundesrat.
Boden: „Auffällig viele Versehen im Ministerium“
Die Schließungspläne wurden erst jetzt bekannt, da in der ursprünglichen Aussendung des Ministeriums auf den Bezirk Waidhofen vergessen wurde. Für SP-Bundesrat Boden kein Zufall: „In diesem Ministerium geschehen schon auffällig viele Versehen.“ Weitere Details sollen Mitte Februar bekannt gegeben werden.
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