Arbeitslosigkeit: Wirtschaftswachstum reicht nicht
Entspannung am Arbeitsmarkt bei Frauen und Langzeitarbeitslosen, Anstiege bei Männern und älteren Arbeitnehmern
BEZIRK WAIDHOFEN. Ende Juli 2016 waren beim Arbeitsmarktservice Waidhofen/Thaya insgesamt 669 Personen arbeitslos vorgemerkt. Das sind um 22 (oder 3,2 Prozent) weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. In Niederösterreich ist die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen um 2,8 Prozent gestiegen. Im Bundesland sind 55.754 Menschen ohne Job.
Interessant: im Bezirk ist die Arbeitslosigkeit bei Frauen um 10,2 Prozent gesunken, bei Männern aber um 3,7 Prozent angestiegen, wie AMS-Leiterin Edith Zach erläutert. Bei Jugendlichen sank die Zahl der Jobsuchenden um 14,3 Prozent. Bei älteren Arbeitnehmern der Generation 50+ stieg sie jedoch um 11,1 Prozent an.
Diesen Zahlen stehen 95 offene Stellen gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 55 Stellen. Den 21 Lehrstellensuchenden stehen 28 offene Lehrstellen zur Verfügung.
Leicht belebte Konjunktur, aber zu wenig für Abbau der Arbeitslosigkeit
„Entgegen ursprünglicher Erwartungen rechnet die österreichische Nationalbank mit einem verzögerten Effekt der Lohnsteuerreform und damit mit einem moderaten Anstieg des BIP um 1,6 Prozent in diesem Jahr“, erklärt Zach. „Für einen Rückbau der Arbeitslosigkeit benötigen wir allerdings ein Wirtschaftswachstum von mindestens 2 Prozent“.
Zwar ist die Zahl der Personen aus dem Bezirk, die bereits ein Jahr und länger beim AMS NÖ vorgemerkt sind, im Lauf des ersten Halbjahres um 124,3% auf durchschnittlich fast 141 Personen weiter angestiegen. Dennoch wurde jede noch so kleine Chance vom AMS genutzt, wie Zach erkärt. 24 Jobsuchende mit einer Vormerkdauer von 365 Tagen und mehr stehen wieder dauerhaft im Berufsleben.
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