Erst die Hälfte der NÖ Betriebe ist auf SEPA vorbereitet
Ab 1. Februar 2014 sind die Kontonummer und die Bankleitzahl im in- und ausländischen Zahlungsverkehr in der EU Geschichte. Denn ab diesem Datum werden Zahlungsaufträge, die nicht mit der internationalen Bankkontonummer IBAN und dem dazugehörigen Geschäftskennzeichen BIC versehen sind, von den Banken nicht mehr gebucht. Der neue verpflichtende Standard im Euro-Zahlungsverkehr heisst SEPA ("Single Euro Payments Area").
"Nach unserer Schätzung ist erst rund die Hälfte aller Firmen in Niederösterreich auf den Einsatz von SEPA-Überweisungen und SEPA-Lastschriftverfahren vorbereitet", teilt Roman Dopler, Fachvertretungsvorsitzender der Sparkassen in der NÖ Wirtschaftskammer, mit. Während die meisten großen Unternehmen ihre Hausaufgaben bereits erledigt hätten, "haben sich viele Klein- und Mittelbetriebe (KMU) sowie Ein-Personen-Unternehmen (EPU) noch nicht mit SEPA befasst und noch keine der intern notwendigen Umstellungen beim Zahlungsverkehr vorgenommen", erklärt Dopler gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Das Versäumnis kann ab 1. Februar 2014 zu folgenschweren Problemen führen, wie offen bleibende Rechnungen, Verzögerungen bei Gehaltszahlungen oder sogar Liquiditätsengpässe.
Um der Gefahr rechtzeitig den Wind aus den Segeln zu nehmen, starten die NÖ Sparkassen Ende November für ihre Gewerbekunden eine Informationsoffensive, bei der alle wichtigen Aspekte in Bezug auf das neue SEPA-System behandelt werden. "Jetzt haben wir noch keinen Zeitdruck. Aber bis spätestens Anfang Jänner nächsten Jahres sollte SEPA bei allen Betrieben angekommen sein", meint Dopler.
Die Umstellung auf SEPA-Überweisungen und damit die EU-weite Vereinheitlichung im Zahlungsverkehr bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich: eine Verkürzung der Durchführungsfristen auf nur einen Werktag innerhalb der EU, niedrigere Kosten und die Möglichkeit für grenzüberschreitende Lastschriftverfahren. Im SEPA-Raum braucht man künftig nur mehr ein Konto. Das ist nicht nur für Unternehmen, sondern auch für österreichische Arbeitnehmer im EU-Ausland interessant. (mm)
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