100 Jahre Republik: Das Jahr 1918 in Waidhofen

Kriegsgefangene wurden im Straßenbau im Bezirk eingesetzt. | Foto: Stadtmuseum Waidhofen
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BEZIRK WAIDHOFEN. Bald jährt sich das Ende des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal - und damit auch der 100. Geburtstag der Republik Österreich. Von anfänglicher Euphorie war aber wenig zu spüren, die Bevölkerung litt unter Hunger, Heizmaterial war knapp und selbst einfachste Gegenstände des täglichen Bedarfs wie Kerzen waren streng rationiert.

Die Landbevölkerung litt ebenso unter dem Nahrungsmangel wie die Städter. Der Grund: Gerade im Jahr 1918 wurden Feldfrüchte bereits kurz nach der Ernte im großen Stil beschlagnahmt, wie im Waidhofner Amtsblatt nachzulesen ist. Der Handel mit Eiern und Kartoffeln war Privaten untersagt. Es drohten hohe Geldstrafen. Darüber hinaus wurden die Namen von Personen, die illegal ihre Produkte verkauften, in langen Liste veröffentlicht - ebenso wie das Strafmaß.

Pferde, damals das wichtigste Arbeitstier in der Landwirtschaft waren so gut wie keine mehr vorhanden. In sogenannten Pferdelizitationen wurden die Tiere vom Militär gemustert und ein Großteil den Bauern abgenommen.

Dazu kam im Bezirk Waidhofen noch eine Besonderheit: mit den großen Internierungslagern in Drosendorf (damals noch unter Verwaltung der Bezirkshauptmannschaft Waidhofen) und Markl (heute Gemeinde Windigsteig). Im August 1918 befanden sich noch 267 Personen im Lager von Markl, von denen sich 114 im Arbeitseinsatz außerhalb des Lagers befanden. Die im Lager befindlichen Internierten wurden ins Internierungslager Drosendorf verlegt und das Lager Markl am 28. August 1918 geschlossen. 

Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes am 3. November 1918 war das Lager in Drosendorf am 7. November 1918 verlassen. Die österreichischen Wachsoldaten waren desertiert und die Internierten hatten ebenfalls die Heimreise angetreten. Zurückgebliebene und brauchbare Lagerbestände wie Kleidung und Brennmaterial, aber auch Lebensmittel sollten der Not leidenden Bevölkerung zugutekommen. Allerdings entbrannte ein heftiger Kampf um diese Verteilung. Drosendorfer Bürger, die Bezirkshauptmannschaft Waidhofen an der Thaya als Lagerverwalterin und auch die Bezirkshauptmannschaft Horn als für Drosendorf an der Thaya zuständige Verwaltungsbehörde stritten gemeinsam mit der neu aufgestellten Volkswehr um die Zuständigkeit, die schließlich mit einem Kompromiss gelöst wurde, berichtet Reinhard Mundschütz in seiner Arbeit "Internierung im Waldviertel".

Kriegsgefangene wurden im Straßenbau im Bezirk eingesetzt. | Foto: Stadtmuseum Waidhofen
Das Internierungslager Drosendorf wurde am 7. November von den Wachmannschaften verlassen. | Foto: Stadtmuseum Waidhofen

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