Große Schatzsuche im Bezirk Waidhofen
Die Bezirksblätter suchen gemeinsam mit dem Dorotheum nach den Schätzen der Region.
BEZIRK WAIDHOFEN. Sie haben beim Osterputz die alte Uniform Ihres Großvaters am Dachboden gefunden? Irgendwo in ihrem Keller ist noch eine Kiste mit uralten Dokumenten aus der Kaiserzeit? Oder Sie wollten immer schon einmal wissen, was die Vase ihrer Oma wirklich wert ist? Dann packen Sie die Sachen ein, und kommen am 6. Mai zum großen Bezirksblätter-Schätztag im Dorotheum am St. Pöltner Rathausplatz (Siehe Geschichte nebenan). Die Bezirksblätter haben sich schon mal umgesehen, welche Schätze die Waidhofner auf Dachböden, in Kellern, Scheunen und Schränken gelagert haben.
Die Trödel-Könige
Die unbestrittenen Trödel-Könige aus dem Bezirk sind Maria und Egon Brunnhuber. In der Reißmüller-Straße betreiben die beiden den größten Flohmarkt des Bezirks. Im Lauf der Jahre haben sich die beiden ein Auge antrainiert, ob es sich um wertvolle Antiquitäten oder wertlosen Plunder handelt. Ihre Waren kommen hauptsächlich aus Haushaltsauflösungen und Dachbodenfunden von Privatpersonen. Die besonders wertvollen Stücke lässt Brunnhuber von Sachverständigen im Dorotheum schätzen. Im Lauf der Jahre hat er sich auch einiges Geschick im Restaurieren von Antiquitäten angeeignet.
Der Aufstieg zu den Trödel-Königen begann für die beiden 1999 als sie nur zum Bummeln auf Flohmärkte fuhren. Über Bekannte sind sie der Schatzjagd verfallen und jetzt betreiben sie für Andrea Scheidl einen der größten Flohmärkte im Bezirk. Jedes erste Wochenende im Monat können Gäste im Flohmarkt gleich nach der Thayabrücke in Waidhofen nach Antiquitäten und kuriosen Fundstücken wühlen.
Stalin wartet noch auf Abnehmer
Für alle, die es lieber eine Nummer größer wollen, haben zwei Waidhofner ein besonders kurioses Angebot: sie verkaufen eine kolossale Statue von Josef Stalin. 189.000 Euro will das Duo für das fünf Meter große und neun Tonnen schwere Monument haben. Interessenten gibt es schon eine Menge, so einer der beiden Verkäufer, der anonym bleiben möchte. "Aber uns war von Anfang an klar, dass das kein schneller Verkauf wird. In der Liga sind echte Strategen am Werk". Anfragen erhielt das Duo aus ganz Europa - hauptsächlich von Agenten, die für Sammler tätig sind. Wem die Statue des Sowjet-Diktators zu groß ist, der kann auf einen deutlich kleineren Lenin umsteigen: Um wohlfeile 49.000 Euro wechselt die über zwei Meter große und 2,5 Tonnen schwere Statue ihren Besitzer.
Wer es politisch etwas korrekter mag, für den hat das Duo einige weitere Angebote: aktuell verfügen die Waidhofner über Gusseisensäulen, die von Otto Wagner designt wurden und früher die Bahnhöfe in Wien verschönerten. Sogar Gaslaternen für die Straßenbeleuchtung aus den 1840ern haben die beiden Waidhofner lagernd. Ach ja, Stalin und Lenin werden übrigens frei Haus geliefert.
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