Digitalisierung: "Wir verbringen mehr Zeit mit Medien, als mit Schlaf"

Waldviertel-Akademie-Geschäftsführer Christoph Mayer, Direktor Roland Senk, Fritz Nachbargauer, Golli Marboe, Vorsitzender Ernst Wurz und Sparkasse-Filialleiter Martin Bogg. | Foto: Waldviertel Akademie
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WAIDHOFEN. Ist das digitale Zeitalter zu Ende? Übernimmt der Mensch wieder das Kommando? Wie gefährlich sind Soziale Medien? Diesen Fragen ging die Waldviertel Akademie beim Vortrag von Golli Marboe im Gymnasium Waidhofen nach.

Bürgermeister Robert Altschach bezog sich bei seiner Begrüßung auch auf die politischen Vorgänge der letzten Wochen. “Wenn Sie das digitale Zeitalter beenden können, würde ich Sie zum Ehrenbürger in Waidhofen machen”, so Altschach augenzwinkernd zu Marboe.

Golli Marboe selbst, Journalist und Medienexperte, der mit seinem Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgang mit Medien auch Institutionen und Personen aller Altersklassen berät, verstand es dann einen kurzweiligen Überblick über ein sehr umfangreiches Thema zu geben. “Ich bin mit Medien aufgewachsen und habe deshalb keine Angst davor, ich freue mich, da ist sehr viel Service drin’”, so Marboe eingangs, “wir brauchen aber auch das Handwerkszeug für diese vierte Kulturtechnik, der selbstbestimmte Umgang mit Medien muss im Unterricht verankert werden.”

Auch mit den Jugendlichen sollte auf Augenhöhe kommuniziert und umgegangen werden. “Wir sind immer zu spät, wenn wir glauben, das machen zu müssen, was unsere Kinder machen”, so Marboe, der auch darstellte, dass die Gruppe, die am meisten in sozialen Medien aktiv ist, Frauen zwischen 30 und 40 sind. Auch vor der Angst vor Social Media und Co. relativierte er: “Medien sind technische Geräte, die nicht böse und nicht gut sind. Sie selbst bleiben derjenige, der die Medien füttert. Medienkonsum ist integraler Bestandteil unseres Alltags. Wir leben nicht mehr nur in einer analogen Welt und man kann diese beiden Welten auch nicht voneinander trennen.” Diese Behauptung untermauerte der Medienexperte auch mit Zahlen: “Letztendlich hat man derzeit mehr mit Medien zu tun, als man schläft. Dabei ist das Fernsehen nach wie vor das Leitmedium, vor allem für Kinder bis acht Jahre.” Hier plädierte Marboe für einen öffentlich-rechtlichen Kindersender, um Kinder besser zu informieren und vor Werbung zu schützen.

Für eine Unsitte hält Marboe auch die Benutzung von Nicknames in sozialen Medien. “Das muss beseitigt werden. Nicknames sind kontraproduktiv und ein großes Problem, weil wir unser Gegenüber nicht als Mensch ansehen, dem etwas weh tun kann.”

“Wir müssen den Umgang mit Medien bereits in den Schulen lernen!” Äußerst erfreut über die bunte Mischung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Schüler und Jugendliche, Eltern und Lehrer sowie Bürgerinnen und Bürger aus der Region – zeigte sich auch Waldviertel-Akademie-Vorsitzender Ernst Wurz, der betonte: “Seriöse Information ist dann möglich, wenn Quellen hinterfragt werden können und der verantwortungsvolle Umgang mit Medien früh gelernt wird.”

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