Patzer im Bus sollen Ende haben
Ein mit Google übersetzter Fahrplan, unattraktiver Preis und Feiertags-Chaos im Bus nach Telc.
RAABS/TEL (pez). Seit 11. Dezember fährt ein Bus von Raabs nach Telc. Während bis vor kurzem gratis gefahren werden durfte, wird massive Kritik an der nicht besonders professionellen Umsetzung laut. Zum einen ist der Preis zu hoch, heißt es in einem Schreiben ans Land, das den Bezirksblättern vorliegt. Es sei zu bezweifeln, dass eine Familie aus Slavonice 650 Kronen für einen Tagesausflug nach Zwettl ausgibt, wenn diese mit der Moldau-Donau-Karte um 174 Kronen mehr bis nach Linz kommen könnte.
Wanderung zum Anschluss
Gleichzeitig sind die Anschlüsse an den öffentlichen Verkehr in Tschechien mangelhaft. Oft liegen die Haltestellen mehr als einen Kilometer auseinander. Damit nicht genug herrscht an Feiertagen das komplette Fahrbahnchaos, da Maria Himmelfahrt (15. August) in Tschechien kein Feiertag ist, der Bus aber nach Feiertagsfahrplan verkehrt. Umgekehrt ist der 8. Mai in Tschechien ein Feiertag, in Österreich aber nicht, und der Bus fährt nach Regeltakt. Aber die Patzer-Liste geht noch weiter: So wurde der Fahrplan offenbar mit der Internetsuchmaschine Google übersetzt und auf Hatscheks generell verzichtet. „Das ist schon aus sprachlicher Sicht schauderhaft, da Worte ohne/mit Diakritik im Tschechischen auch eine gänzlich andere Bedeutung haben können, und es zeigt auch, dass wir keinen Respekt vor der Sprache/Kultur unseres Nachbarn haben“, heißt es in dem Schreiben.
Fahrplan und Preis werden überarbeitet
Im Büro von Verkehrslandesrat Karl Wilfing will man auf die Kritik reagieren: „Auch zur Linie WA 15 werden laufend Erfahrungen und auch Hinweise gesammelt und durch den Verkehrsverbund Ostregion untersucht. Aktuell werden u. a. der Fahrplanaushang und der grenzüberschreitende Beförderungstarif angepasst“, teilte man mit. Die Linie WA15 sei zudem angesichts des Zeitpunktes gut angenommen worden, man rechne in der Sommersaison aber noch mit einer Steigerung der Fahrgastzahlen auch durch Attraktionen wie die Thayatalrunde.
Auch die Kritik, man hätte sich zu wenig mit den Tschechen abgestimmt, möchte man im Büro des Landesrates nicht unkommentiert lassen: „Eine Abstimmung zwischen den österreichischen und tschechischen öffentlichen Verkehrsnetzen wurde, so weit dies möglich und auch sinnvoll war, durchgeführt“. Die Linie WA15 stünde erst am Anfang, und es habe auch bei der Waldviertel-Linie einige Zeit gedauert, bis diese angenommen wurde. „Im Vergleich zu 2010 hatten wir 2011 immerhin ein Plus von 20 Prozent bei den Fahrgastzahlen zu verzeichnen.“
Anmerkung: Leider ist unsere Schriftart online offenbar mit der Darstellung von Hatscheks ebenso überfordert, wie die Übersetzer des Fahrplanes. Wir bitten unsere Leser die Schreibweise "Telc" zu entschuldigen.
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