Stadtsaal und Sporthalle: Waidhofen sucht den Super-Wirt
Exklusiv: Bisheriger Pächter hört aus privaten Gründen im Sommer auf. Jetzt braucht die Stadt einen Wirt für Stadtsaal, Sporthalle und Skilift.
WAIDHOFEN. Die Schlagernacht, Tricky Nicky, Papermoon, Roberto Blanco und H.P. Baxxter: heuer stehen noch einige Großveranstaltungen auf dem Programm in Waidhofen. In den vergangenen Jahren hat sich die Sporthalle zu einem gut besuchten Veranstaltungszentrum entwickelt, was nicht zuletzt an Wirt Michael Stocker lag, der unter anderen Nena nach Waidhofen brachte.
Doch der Sporthallen-Wirt möchte seinen heuer auslaufenden Pachtvertrag nicht mehr verlängern. "Ich habe zwei gar nicht mehr so kleine Kinder, mit denen ich mehr Zeit verbringen möchte", so der Chef des K12 genannten Gasthauses in der Sporthalle. Er könne sich zwar vorstellen den Stadtsaal weiter zu betreiben, das Sporthallen-Restaurant möchte er aber nicht mehr weiterführen.
Diskussion um Lustbarkeitsabgabe
Ein weiterer Grund für Stocker sind Steuern in Form der Lustbarkeitsabgabe. Bei Großveranstaltungen wie Konzerten mit mehreren tausend Besuchern werden auch mehrere tausend Euro fällig. "In Zwettl wird diese nicht eingehoben, in Waidhofen schon, was natürlich ein Standortnachteil ist", so Stocker. Dies bestätigt auch der Zwettler Bürgermeister Herbert Prinz: "Die Stadtgemeinde Zwettl schreibt generell keine Lustbarkeitsabgabe vor."
Für den Waidhofner Bürgermeister Robert Altschach kein Standortnachteil, schließlich handle es sich bei der Sporthalle mit über 2.000 Plätzen um die größte Veranstaltungshalle im Waldviertel. Darüber hinaus sei eine Refundierung der Abgabe nur für gemeinnützige Waidhofner Vereine oder Feuerwehren möglich. Bei kommerziell veranstalteten Konzerten werde die Abgabe jedoch eingehoben, so Altschach.
"Das ist per Gemeinderatsbeschluss so festgelegt. Man kann aber natürlich eine Rückerstattung beantragen, was dann im Gemeinderat behandelt wird", so das Stadtoberhaupt. Grundsätzlich sei es aber in der angespannten finanziellen Lage der Stadt nicht vorstellbar auf die Lustbarkeitsabgabe generell zu verzichten, erklärt der Bürgermeister.
Stadt sucht Wirt
Mit August wird der bestehende Pachtvertrag also auslaufen. Das heißt die Stadtgemeinde Waidhofen braucht bis dahin einen neuen Betreiber, soll das Veranstaltungszentrum nicht brach liegen. Zur Erinnerung: Als die vorige Pächterin in Pension ging, dauerte die Suche beinahe ein halbes Jahr, bis Stocker übernahm. "Damals war das Restaurant geschlossen, das wollen wir natürlich vermeiden", so Altschach. Deshalb beginnt mit März die Suche nach einem Nachfolger für Stocker.
Der Stadt wäre es jedoch lieber alles in einer Hand zu wissen: sprich, der zukünftige Wirt soll Stadtsaal, Sporthalle und den Skilift gleichzeitig betreuen. Keine leichte Aufgabe, wie der Stadt-Chef bestätigt: "Die Leute haben heute ganz andere Ansprüche. Da ist es nicht leicht einen Top-Pächter zu finden. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich jemand findet." Ob das Restaurant überhaupt gewinnbringend zu betreiben ist? "Absolut", so Altschach.
Insgesamt geht es um den Betrieb eines Restaurants, einer Halle für etwa 2.000 Gäste, drei Sälen mit zusammen über 500 Plätzen. Dazu kommen noch drei Tennisplätze und eine Kegelbahn.
Auch Zwettl auf der Suche
Waidhofen ist damit kein Einzelfall. Auch in Zwettl gab der bisherige Pächter des Stadtsaales den Betrieb auf. Hier dürfte vor allem Probleme geeignetes Personal zu finden die Ursache gewesen sein.
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