Ältester Heizkessel im Bezirk Waidhofen gesucht

Robert Graf | Foto: Archiv
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BEZIRK WAIDHOFEN. In dunkler Vergangenheit wurden sie von unseren Vorvätern in dumpfe Kellerräume verfrachtet - und dort sind sie noch heute. In vielen privaten und öffentlichen Gebäuden haben Relikte aus der fossilen Vorzeit die Klimawende überlebt und verbrennen dort Öl, Kohle und Geld. Umweltlandesrat Stephan Pernkopf sagt vorsintflutlichen Heizkesseln nun den Kampf an. Ölöfen sollen ab 2019 in Neubauten verboten, bestehende Anlagen nach und nach modernisiert werden. In einer großangelegten Aktion sucht das Land nun die ältesten Heizkessel Niederösterreichs. Wir haben in die Keller im Bezirk Waidhofen geschaut und so manche historischen Energiefresser gefunden.

Potential für neue Kessel

20 bis 30 Jahre oder noch ältere Heizkessel weiß Robert Graf in so manchem Heizraum des Bezirks. Als Chef der Firma Installationen Graf aus Grafenschlag sind ihm tiefe Blicke in die Keller der Region gewährt, gilt er doch als Ansprechpatner, wenn es um die Erneuerung des Heizanlage geht. So wie Gerhard Wisauer von der Firma Appel in Vitis. Auch er wähnt in Waidhofner Kellern noch viel Potential für Erneuerung. Viele Kunden entscheiden sich, ihren alten Heizkessel gegen einen neuen austauschen zu lassen. Robert Graf war im Vorjahr und sogar schon übers Jahr viel unterwegs, um Hausbesitzern die, für sie ideale neue Heizung zu eruieren und anzubieten. „Die meisten Leute steigen von Ölöfen auf Biomasse, wie Pellets oder Hackschnitzel um“, weiß Graf. Kein Wunder, der Öllagerraum kann meist ohne komplizierte Umbaumaßnahmen in einen Pellets-Lagerraum umfunktioniert werden.

Öl ist noch nicht ganz im Out

„Der derzeit niedrige Ölpreis verleitet aber viele Leute, nur den Kessel auf einen neueren zu tauschen und beim Öl zu bleiben“, erzählt Gerhard Wisauer, „doch man sollte bedenken: Die Entscheidung, die ich heute treffe, bindet mich für circa 25 Jahre.“ Noch fördert die Ölindustrie die Anschaffung einer Ölheizung, auch wenn sie für Neubauten ab 2019 passe sein wird.
Die Nachfrage nach Stückholzanlagen sei zudem stark zurückgegangen, wie Gerhard Wisauer weiß: „Die Tendenz geht Richtung bequemerer Heizung.“ So sieht Wisauer die Wärmepumpe, die für manche Wärmeabgabesysteme geeignet ist (nicht für alle) auf dem Vormarsch.
Welcher Vorteil ergibt sich nun für Hausbesitzer, die ihren Heizkessel gegen ein neueres Modell tauschen? „Die Technik wird von Jahr zu Jahr besser“, argumentiert Wisauer.
Unbestritten sei auch die Einsparung von Energiekosten auf längere Sicht. „Mit genaueren Angaben wäre ich diesbezüglich aber vorsichtig“, bremst Wisauer die Euphorie, „wir hatten Fälle, wo ein alter Kessel direkt vor einem besonders strengen Winter ausgetauscht wurde. Um die Einsparung genau berechnen zu können, müsste ich aber den Vergleich zwischen zwei völlig gleichen Wintersaisonen anstellen.“
Da die Natur nicht bereit ist, die klimatischen Bedingungen zweier Winter völlig identisch zu gestalten, bleibt für Tauschwillige vor allem ein Argument, das Installateur Robert Graf liefert: „Man muss freilich vorher Energie aufwenden, um mit nachwachsenden Rohstoffen heizen zu können. Aber für die Umwelt ist es auf jeden Fall besser.“

Robert Graf | Foto: Archiv
Gerhard Wisauer | Foto: Appel

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