Einkommen: Waldviertler verdienen unterdurchschnittlich, holen aber auf

WALDVIERTEL (mm). Wieviel ein Arbeitnehmer in Niederösterreich verdient, hängt sehr stark davon ab, in welcher Region er seinen Arbeitsplatz hat. Denn die Höhe von Löhnen und Gehältern klafft in den NÖ Bezirken weit auseinander. Das geht aus der neuesten Einkommensanalyse der NÖ Arbeiterkammer (AKNÖ) hervor, die das mittlere monatliche Brutto-Einkommen – das sogenannte „Medianeinkommen“ – als Messzahl heranzieht. Der umfangreichen Studie hat der NÖ Wirtschaftspressedienst interessante Details entnommen.

Am besten verdienen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer demnach im westlichsten Bezirk des Landes. 2015 betrug das mittlere Brutto-Monatseinkommen in Amstetten 2.261 Euro. Das sind um 208 Euro oder 10,1 Prozent mehr als der NÖ Durchschnittsverdienst. Gegenüber dem einkommensschwächsten NÖ Bezirk Krems-Land, wo das Medianeinkommen nur 1.554 Euro ausmacht, erhalten die Amstettner Arbeitnehmer sogar um 707 Euro mehr.

Löhne und Gehälter über dem NÖ Durchschnittseinkommen von 2.053 Euro werden nur in den zehn Bezirken Amstetten, Scheibbs, Wien-Umgebung, Gmünd, Wiener Neustadt-Land, Lilienfeld, Neunkirchen und Mödling sowie in den beiden Statutarstädten St. Pölten und Waidhofen/Ybbs gezahlt. In allen anderen NÖ Bezirken hingegen liegt das mittlere Brutto-Monatseinkommen entweder knapp oder deutlich darunter. Im Bundesländerranking erreicht Niederösterreich den fünften Platz. Am meisten verdienen Arbeitnehmer in Vorarlberg mit einem Medianeinkommen von 2.240 Euro, am wenigsten im Burgenland mit 1.776 Euro.

Teilweise höchst bemerkenswerte Resultate liefert die AKNÖ-Studie, betrachtet man die Entwicklung der Einkommen in den einzelnen NÖ Regionen. Demnach weist das Mostviertel das höchste Einkommensniveau auf. Wirtschaftliches Zugpferd dort ist eindeutig der Bezirk Amstetten. Hier lag das Medianeinkommen 2015 um 350 Euro über jenem von Melk. Wermutstropfen: In Amstetten sind die Einkommensunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern besonders groß. In diesem Bezirk verdienen Frauen - auch weil sie kaum in beruflichen Top-Positionen anzutreffen sind - um fast 44 Prozent weniger als Männer.

Zwar hat das Industrieviertel seine einstige Spitzenposition bei den Einkommen von Arbeitern und Angestellten schon lange verloren, im NÖ Regionen-Ranking erreicht es immerhin Platz zwei. Das durch die Beschäftigtenzahl gewichtete Durchschnitts-Medianeinkommen der Bezirke Baden, Bruck/Leitha, Mödling, Neunkirchen, Wiener Neustadt-Stadt, Wiener Neustadt-Land und Wien-Umgebung lag 2015 in Summe um 0,1 Prozent unter dem NÖ Landesniveau. Bemerkenswert ist, dass trotz der Größe des Industrieviertels die Bezirksergebnisse nur wenig auseinander liegen.

Die Region mit dem dritthöchsten Einkommensniveau in Niederösterreich ist der Zentralraum mit den Bezirken St. Pölten-Land, Krems-Land, Lilienfeld und Tulln sowie den Statutarstädten St. Pölten und Krems. Bei Betrachtung der Detailergebnisse fällt hier insbesondere der große Einkommensunterschied zwischen dem einkommenstärksten Bezirk St. Pölten-Stadt und dem einkommenschwächsten Krems-Land auf: Die Differenz macht beachtliche 622 Euro aus.

Zwar konnte das traditionell einkommensschwache Waldviertel in den letzten Jahren einigen Boden auf den Landesmedian gutmachen, die Einkommen in den Bezirken Horn, Gmünd, Zwettl und Waidhofen/Thaya liegen aber noch immer um 3,6 Prozent unter dem NÖ Durchschnitt. Erfreulich: Allein betrachtet hat sich Gmünd mit einem Medianeinkommen von 2.128 Euro und einem um 3,7 Prozent höheren Einkommensniveau als dem landesweiten auf den guten sechsten Platz im NÖ Bezirks-Ranking emporgearbeitet.

Am schlechtesten verdient man in Niederösterreich im Weinviertel. Um 10,9 Prozent lagen die Einkommen 2015 in den Bezirken Hollabrunn, Korneuburg, Mistelbach und Gänserndorf unter dem Landesmedian. Große Unterschiede in der Höhe von Löhnen und Gehältern gibt es in diesem NÖ Landesviertel nicht nur zwischen Spitzen- und Wenigverdienern, sondern auch unter den einzelnen Bezirken: Die Einkommensdifferenz zwischen Korneuburg und Hollabrunn beträgt 430 Euro. (mm)

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