Erneuerbare Energiegemeinschaft
Gemeinden wollen gemeinsam Strom erzeugen
Energiepreise steigen und der Klimawandel schreitet voran. Die Region versucht sich hier selbst zu helfen. Die Idee dazu liefert das „Regional-Netzwerk“.
WELS-LAND. „Regional, gemeinsam und überparteilich lassen sich manche Dinge verwirklichen oder Probleme lösen, die einzeln einfach nicht machbar sind“, sagt Gerhard Baumgartner vom „Regional-Netzwerk“. Denn die Initiative hat viele Pläne: Unter anderem zwölf Gemeinden in Wels-Land zu einer regionalen erneuerbaren Energiegemeinschaft zu vernetzen. Das heißt, dass sich die Orte mit verschiedenen Arten von Strom gegenseitig aushelfen und versorgen können. Infrage kommen all jene, „die sich in der Nähe des Umspannwerks in Lambach befinden“. „Es ist eine Chance für erneuerbare, nachhaltige und klimaneutrale Energieversorgung“, so Baumgartner. „Außerdem trägt es dazu bei, die Klimaziele zu erreichen.“
Küstengünstig und nachhaltig
Zusätzlich liefere der regional erzeugte Strom Versorgungssicherheit und wirke kostendämpfend. „Die erzeugte Energie kann günstig zum vereinbarten Preis innerhalb der Gemeinschaft verkauft werden.“ Beteiligen können sich sowohl Bürger als auch Vereine, Parteien und mehr. Mit an Bord sind bereits die beiden Klimabündnisgemeinden Fischlham und Steinerkirchen. „Als Gemeinschaft etwas zu unternehmen, kann man nur unterstützen“, sagt Bürgermeister Thomas Steinerberger (ÖVP). „Dass man sich mit erneuerbarer Energie zusammenschließt, wird sicher immer wichtiger werden.“
Infoveranstaltung in Fischlham
Die vier Workshops zur Gründung einer „regionalen erneuerbaren Energiegemeinschaft“ werden am 15. September im Gemeindesaal Steinerkirchen abgehalten. Erste Einblicke in das Projekt gibt es aber bereits am 5. Juli bei der Infoveranstaltung in Fischlham: „Das Ziel ist es, die Leute zu informieren, welche Möglichkeiten es gibt, den Strom regional zu erzeugen. Egal ob über PV-Anlagen, Biomasse oder Wasserkraft“, so Bürgermeister Klaus Lindinger (ÖVP). „Darum der Entschluss, dass sich die Gemeinden Steinerkirchen und Fischlham mit dem ,Regional-Netzwerk' zusammenschließen.“
Interesse zeigt auch der Ortschef aus Lambach, Johannes Moser (ÖVP): „Wir werden auf jeden Fall an der Infoveranstaltung teilnehmen. Was wir bisher von dem Projekt mitbekommen haben, möchten wir unterstützen.“ Und aus Stadl-Paura kommen ähnliche Töne : „Mir gefällt diese Idee sehr gut, darin steckt sehr viel Potenzial“, betont Bürgermeister Christian Popp (Team Popp): „Denn eine Gemeinde alleine für sich wird das nicht schaffen.“
Wasserkraft oder Biomasse
Einige Orte verfügen sogar schon über erneuerbare Energiequellen. So arbeite laut Christian Popp das Pferdezentrum im Ort bereits in die nachhaltige Richtung. Dort gehe es um Biogaserzeugung durch Pferdemist. „Außerdem haben wir den Vorteil, dass wir zwischen zwei Wasserkraftwerken liegen“, so der Ortschef. „Und die Wasserkraft wird immer fließen, solang es Wasser gibt.“ Mit Photovoltaik arbeitet neben Stadl-Paura auch die Gemeinde Fischlham. Zusätzlich wurde dort „vergangenen Herbst auch ein Wasserkraftwerk eröffnet“.
„Ob sich am Ende Energiegemeinschaften bilden werden, ist momentan noch Zukunftsmusik“, sagt Lindinger. „Aber alle sollen die Möglichkeit haben, darüber informiert zu werden.“ Alle vier Ortschefs sind sich jedoch einig: Das Projekt werde jedenfalls Anklang bei ihren Einwohnern finden. „Aus meiner Sicht kann das nur die Zukunft sein“, so Popp.
Infos & Kontakt
Vortrag und Kurzworkshop: 5. Juli, 18.30 Uhr im Gemeindesaal Fischlham.
Vier Workshops zur Gründung einer „Regionalen erneuerbaren Energiegemeinschaft“: 15. September, 18.30 Uhr im Gemeindesaal Steinerkirchen.
Alle Infos unter facebook.com/regionalnetzwerk
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