"Es zählt jedes Leben"
Tierretter mit viel Herz in der Region Wels

- Wie Greter Finster (r.) von der Tierhilfe Gusental sind viele Freiwillige in der Region um die Rettung von Tieren, die in Not geraten sind, bemüht.
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Passend zum Welttierschutztag zeigen Personen und Organisationen in der Region Wels, was die Rettung von Tieren bedeutet. Sie opfern ihre Freizeit und geben alle, wenn es um den Schutz des Lebens geht - uns sei es noch so klein.
WELS, WELS-LAND. Ehrenamtliche und berufliche Tierretter setzen sich täglich in der Region dafür ein, damit Haustiere wieder zurück zu ihren Besitzern kommen, oder helfen, wenn die menschliche Welt mit der Wildnis zusammenprallt.
Aus reiner Tierliebe
"Diese Welt gehört der Natur und den Tieren", erklärt Gregor Finster von der Tierhilfe Gusental in Pichl bei Wels: "Ich sehe es als Pflicht des Menschen, auf jedes Lebewesen achtzugeben." Die freiwilligen Helfer der Organisation rückten dieses Jahr bereits 313 Mal aus, um Tiere aus misslichen Lagen zu befreien oder ihr Leid zu lindern – von der Hauskatze im Abflussrohr bis zum gestürzten Pferd.

- Glück im Unglück: Dieser Turmfalke konnte gerettet werden, nachdem er in Lambach in die Starkstromleitung geraten war.
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Dabei werden sie immer wieder aufs Neue überrascht: "In Erinnerung ist mir der Turmfalke geblieben, der in den Stromkreis der Oberleitung am Bahnhof Lambach geraten ist, genauso wie der Hund, den wir aus einem Kanal in Eberstalzell geholt haben", sagt Finster. Diese und weitere Tiere verdanken ihm und seinem 15-köpfigen Team das Leben. "Unsere 'Patienten' schaffen oft das Undenkbare", so der Tierretter: "Sie stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen", und nennt einen Fall, bei dem ein Pkw regelrecht auseinandergenommen werden musste, weil sich ein Igel hinter das Armaturenbrett des Fahrzeugs verkrochen hatte.

- Diese kleine Katze wurde einfach aus dem Auto geworfen und von der Tierhilfe Gusental aufgenommen.
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Verärgert zeigt sich Finster über die Acht- oder Gewissenlosigkeit von Menschen, wenn Wasservögel in der Welser Freizeitanlage aufgrund von Angelhaken qualvoll verenden, lebende Katzen in der Pernau im Winter in Kartons vor Haustüren abgestellt oder, wie in Lambach gar aus dem Autofenster geworfen werden. "Das ist unterste Schublade und moralisch komplett daneben, aber leider sind die Strafen dafür noch immer viel zu milde."
Tierrettung als Pflicht
Von der Rettung des Stubentigers vom Dach bis zur Übersiedelung ganzer Bienenvölker – die Freiwillige Feuerwehr Wels ist stets zum Ausrücken bereit. "Unsere Aufgaben sind die Rettung und der Schutz von Menschen, Tieren und der Umwelt", erklärt Feuerwehrkommandant Roland Weber. Laut ihm rückten die Floriani in diesem Jahr bereits zu 18 Einsätzen aus, bei denen sich Tiere in Notlagen befanden – elf davon konnten gerettet werden. Dabei kommen ihnen immer wieder wahre Exoten unter, denn: So manche Schlange musste bereits eingefangen werden. "Da haben wir Kameraden, die professionell geschult wurden und Fachmänner im Umgang mit Reptilien sind", so Weber.

- Der Reptilienexperte bei der Welser Feuerwehr holte diesen ungebetenen Gast aus einem Auto in Wels.
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Geht es um die Versorgung von Tieren, so haben die Fachkräfte im Welser Tiergarten die Nase vorn. "Es gibt schon richtig wahnsinnige Tiersammler", erklärt der zuständige Referent, Thomas Rammerstorfer (Grüne), denn: Durch behördliche Abnahmen fanden Tiere wie ein Muntjak, eine chinesische Hirschart, oder Sporenschildkröten im Tiergarten ein neues Zuhause.




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