Buch-Neuerscheinung
Auf der Alm und im Gamsgebirge
Vor kurzem ist der dritte Band aus der von Georg Jäger im Jahr 2019 ins Leben gerufenenen Buchreihe „Vergessene Zeugen des Alpenraums“ erschienen: „Auf der Alm und im Gamsgebirge“ rückt diesmal die mit den Hochalmen und dem Gamsgebirge verbundenen Landbewohner in den Mittelpunkt.
Das arbeitsreiche Leben der Sennerinnen, die als eigene Sozialgruppe bis heute erhalten geblieben ist, stand während des 18. Jahrhunderts vor allem im Zeichen der Kontrolle durch die geistliche Obrigkeit. Den Bauernmägden wurde gerne vom Klerus unterstellt, auf den entlegenen Almen ein unkeusches Leben zu führen. Tatsächlich häuften sich aber im 19. Jahrhundert die „Raffelscheiter“ in der Hochweidestufe: „Je höher die Alm, desto älter die Sennerin.“
Kämpfe im Gamsgebirge
Die Sennerinnen wurden auch von Unglücksfällen nicht verschont. Manche notleidende junge Frau ging sogar illegal auf die Pirsch. Damit befand sich die wildernde Sennerin in bester Gesellschaft mit den Gämswilderern und Gämsjägern, die untereinander besonders harte Kämpfe im „Gamsgebirge“ austrugen.
Der Autor geht in dieser nun abgeschlossenen dreibändigen Buchreihe auf Basis historisch-volkskundlicher Quellenhinweise dem kargen Leben auf dem Land nach, wo früher die deutlich ausgeprägten rechtlich-sozialen Gegensätze zwischen dem Bauerntum und den unterbäuerlichen Schichten das Alltagsleben nachhaltig bestimmt haben.
Das Buch "Auf der Alm und im Gamsgebirge" (Berndorf: Kral-Verlag. ISBN: 978-3-99024-958-1. Preis: 29,90 Euro) ist u. a. in der Tyrolia und in der Buchhandlung Steinbauer in Völs
(Einkaufszentrum CYTA) erhältlich.
Der Autor
Georg Jäger, geboren 1963 in Innsbruck, entstammt einer kleinbäuerlichen Familie aus dem Sellraintal und interessierte sich schon immer für die Arbeit der Bergbauern und Kleinhäusler sowie für das Leben der ländlichen Unterschichten. Er besuchte nach Abschluss der Hauptschule Kematen das Bundesoberstufenrealgymnasium Innsbruck, wo er im Jahr 1981 maturierte. Danach studierte Georg Jäger Geografie und Geschichte an der Universität Innsbruck (1985 Sponsion, 1989 Promotion, 2004 Habilitation).
Seit 1994 arbeitet er hauptberuflich als Bibliothekar an der Universität Innsbruck. Zwischen 2007 und 2017 war er Schriftleiter der „Tiroler Heimatblätter“. Georg Jäger lebt in Arzl bei Innsbruck und verbringt seine Wochenenden in Sellrain.
Aus der Serie "Vergessene Zeugen des Alpenraums" sind Band 1 "Männer und Buben bei der Arbeit" sowie Band 2 "Frauen und Mädchen bei der Arbeit" erschienen. Band 3 vervollständigt dieses Nachschlagewerk.
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