Premiere
Die "Grasausläuter" waren in Völs erstmals unterwegs

Ein aler Brauch wurde auch in Völs belebt: Die "Grasausläuter" zogen am Samstag durch den Ort. | Foto: Hassl
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  • Ein aler Brauch wurde auch in Völs belebt: Die "Grasausläuter" zogen am Samstag durch den Ort.
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Die Geschichte eines alten Flurgesetzes, das zu einem "liaben Brauch" wurde, erlebte in der Marktgemeinde Völs eine Premiere.

Am Samstag war in Völs was los. Erstmals zogen die "Grasausläuter"durch die Marktgemeinde und sorgten nicht nur für ein lautstarkes Spektakel, sondern auch für einen echten Hingucker. Verantwortlich für die Premiere war der Trachtenverein Völs unter Obmann Alexander Schatz, der als "Brauchtumsbewahrer" bereits hinlänglich bekannt ist.

Aus der Geschichte

Rückblickend in ein Zeitfenster der Besitzlosigkeit damaliger Bauern, zudem ohne Kenntnis von Lesen und Schreiben, belustigten sich die Möchtigen des Landes bei groß angelegten Jagderlebnissen. Wobei sie mit ihren Rössern und Gefolge alles Gewachsene rücksichtlos zertrampelten.
Der schwer kultivierbare Acker- und Wiesenboden nahm großen Schaden, sodass auch die Ablieferungsquoten sanken. Der Eigennutz der Großgrundbesitzer führte in der Folge zu einer Regelung, wonach zwischen aufkommender Frühlingsvegetation bis in die Zeit der Herbsternte eine Art Betretungsverbot ausgesprochen wurde.Von "um Georgi herum" (23. April) bis Martini (11. November) war Flur und Feld nicht nur für die Jagd, sondern auch für das Fußvolk nicht zu betreten.

Bauernfrühling

Um dies zu verkünden, entwickelten sich die unterschiedlichsten Formen. Eine davon war und ist das "Grasausläuten", bei dem erwachsene Beschäftigte der Bauernhöfe durch Glockengeläut den Bauernfrühling einläuteten. Seit dem vorigen Jahrhundert entwickelte sich aus diesem Tun ein Brauch. Bei jedem Halt bei Höfen und Häusern werden die Glocken besonders stark geschwungen, um den kalten Winter zu vertreiben und den Frühling einzuläuten. Alexander Schatz. "Auch der Trachtenverein Völs will diesen Brauch nicht in Vergessenheit geraten lassen und zieht künftig mit lautem Geläut durch das Ortsgebiet!"

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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