Bezirksblätter vor Ort
Mutters und Kreith bilden seit 1974 eine Einheit

Die Filialkirche in Kreith ist eines von mehreren denkmalgeschützten Bauwerken. | Foto: Hassl
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  • Die Filialkirche in Kreith ist eines von mehreren denkmalgeschützten Bauwerken.
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Bereits vor 50 Jahren war es ein großes Anliegen, benachbarte Kleingemeinden zu wirtschaftlich attraktiveren Gemeinden zusammenzuführen, und dabei das Demokratieverständnis der betroffenen Kommunen hoch zu halten.

„Darf man den kolportierten Informationen von Zeitzeugen Glauben schenken, so war dies im Falle von Mutters und Kreith nur mit der Überzeugungskraft eines Wanderpredigers, mit der Geduld eines Tanzlehrers sowie der Besessenheit eines Spitzensportlers, erfolgreich ans Ziel zu kommen, möglich,“ weiß Bürgermeister Hansjörg Peer.

Zähe Verhandlungen

Dem ganzen Voraus gingen zähe Verhandlungsrunden bis ins kleinste Detail, um das Miteinander ab dem 1. Januar 1974 geregelt zu wissen. Die notwendigen Beschlüsse im höchsten Gemeindegremium wurden dann sowohl in Mutters als auch in Kreith einstimmig gefasst. Eine deutliche Forderung aus Kreith betraf die Freiwillige Feuerwehr Kreith und die Musikkapelle Kreith: die Eigenständigkeit dieser beiden Institutionen musste gewahrt bleiben. Einhellige Meinung: Eine Fusion mit den Vereinen in Mutters kommt nur dann in Frage, wenn die Vereinsgremien dies wollen – die Politik hat sich nie einzumischen. Dabei ist es bis zum heutigen Tag geblieben. Sowohl Musikkapelle als auch Feuerwehr Kreith bilden starke Säulen!

Zeitfenster

Zum Start der Zusammenlegung galt es für das Zeitfenster 1974 bis ca. 1985 ein vom Land Tirol gefördertes ‘Kommunalpolitisches Programm‘ zur Umsetzung zu bringen. „Es wurde gemeinsam am gleichen Strang in die gleiche Richtung gezogen!“, so der Bürgermeister. „Eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte wurden in Angriff genommen und auch entsprechend umgesetzt. Im ersten Jahrzehnt des gemeinsamen Weges fallen mir spontan der Ausbau der Landesstraße nach Kreith mit wichtigen Sicherungsmaßnahmen, die Neuerrichtungen von Quellfassungen, Wasserleitungen und Hochbehältern im weitläufigen Gemeindeareal von Kreith, die Kanalisation vom Rauschgraben bis nach Oberkreith, oder der Bau der Tennisanlage und des Freischwimmbades ein.“

Wer zumindest einen Teil des langgezogenen Ortsteils überblicken will, muss die Talseite wechseln. | Foto: Hassl
  • Wer zumindest einen Teil des langgezogenen Ortsteils überblicken will, muss die Talseite wechseln.
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Förderungen

Für diese Investitionen kam man in den Genuss von zusätzlichen Förderungen, war man doch einer der Vorreiter im Land. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde seitens der Gemeinde Mutters viel Geld in die Hand genommen, um weitere Infrastruktur zu errichten, bzw. den Bestand zu verbessern – dies kommt allen Ortsteilen gleichermaßen zu Gute. Bgm. Peer: "Es zeigt sich auch eindeutig, dass der eingeschlagene Weg gewollt war, und die Gemeindeführung nach wie vor hinter der im Jahre 1974 gemeinsam begonnenen Reise steht."

Wahre Liebesbeziehung

Dass es sich um eine wahre Liebesbeziehung zwischen den Beiden handelte, kann aus einem Schreiben des damaligen Bürgermeisters von Kreith an den Bezirkshauptmann abgeleitet werden: Schon seit sieben Monaten musste er auf sein Bürgermeister-Salär verzichten, weil einfach keine Geldmittel da waren. Der Sager ist überliefert: "Von einer Geldhochzeit kann nie gesprochen werden. Die leere Kreither Kasse ist der Beweis dafür, dass Mutters Kreith nur aus Liebe heiratet."

Das Feuer brennt

"Nach 50 Jahren brennt das Feuer lichter denn je," will Bgm. Hansjörg Peer festgehalten wissen: "Vieles wurde miteinander erreicht, vieles wird noch kommen. Ich habe das Gefühl, dass die in den ersten Jahren und Jahrzehnten vorhandene Skepsis komplett ad acta gelegt wurde, und die gesamte Mutterer Gemeindebevölkerung sehr zufrieden mit dem gemeinsamen Geschichtsverlauf ist."

Lesen Sie dazu auch diesen Bericht:

Sehenswürdiges und Denkmalgeschütztes in Kreith

Weitere Infos: https://www.mutters.gv.at
Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

Die Filialkirche in Kreith ist eines von mehreren denkmalgeschützten Bauwerken. | Foto: Hassl
Wer zumindest einen Teil des langgezogenen Ortsteils überblicken will, muss die Talseite wechseln. | Foto: Hassl
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