Entwicklungsstudie
Umweltanalysen von Experten: "Kemater Formel"

Bgm. Rudolf Häusler präsentierte die Ergebnisse einer umfangreichen Studie namens "Kemater Formel". | Foto: Hassl
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Die Gemeinde Kematen hat sich mit Überlegungen hinsichtlich der aktuellen Umweltauswirkungen unter dem Titel "Kemater Formel" drei Jahre lang umfassend beschäftigt – jetzt liegen die Erkenntnisse vor!

Im Februar 2019 hat sich Bürgermeiser Rudolf Häusler erstmals eine Bestandsaufnahme aller Belastungen und Auswirkungen aktueller Einflüsse zum Ziel gesetzt (den Bericht dazu finden Sie HIER). Die Ergebnisse sollten in einer "Kemater Formel" zusammengefasst werden. Vor kurzem wurden die Ergebnisse präsentiert.

Expertisen

Vorausgeschickt muss werden, dass sich namhafte Experten mit diesen Überlegungen beschäftigt haben. DI Georg Hagner (Messreihen über den Verkehr und Daten zur Lärmbelastung), Dr. Andreas Amann (Messreihen zu Luftgüte und Feinstaubbelastung) DI Thomas Bloeb (spirituelle Gesamtbetrachtung) und DI Martin Steiner (Gesamtkorrektur) haben ihre Ergebnisse in einem Konvolut von beeidruckendem Umfang zusammengefasst. Alle Ergebnisse, Betrachtungen und Schlussfolgerungen resultieren aus jahrelangen kontinuierlichen, sich aufsummierenden Prozessen.

Umweltrelevante Einwirkungen

"Die Gemeinde Kematen hat sich intensiv mit den derzeit gegebenen umweltrelevanten Einwirkungen auf die Dorfbevölkerung beschäftigt", so Bgm. Rudolf Häusler. "Dabei erkannten wir sehr deutlich, dass wir nur ergebnisorientiert handeln können, wenn wir Belastungsszenarien gesamthaft bezeichnen, beschreiben, bemessen und auch darstellen können. Es wurde uns bei den Bearbeitungen und Diskussionsprozessen bewusst, dass wir von einer eindimensionalen Betrachtung abweichen müssen. Umwelteinflüsse wurden von uns immer nur in der auftretenden Sequenz, in ihrer einzelnen Form dargestellt und wahrgenommen."

Ausgangspunkt

... der Betrachtungen war der Verkehr, so Häusler weiter. "Hier konnten wir erkennen, dass wir bei gleichbleibenden Verkehrsströmen und einer gegebenen stetigen Steigerung im Dorf zukünftig einen Kollaps erleiden werden. Aber auch die Betrachtung von baulichen Erweiterungen im Gemeindegebiet veranlassten uns dazu, Nachbarschaft und Nachbarschaftsrechte neu zu überdenken." Als Beispiel nennt der Bürgermeister die Erweiterung des Innsbrucker Flughafens. "Bei diesem Verfahren erhielten die betroffenen Umlandgemeinden, die die gesamte Belastung des Fluglärms tragen müssen, keine Parteistellung."
Ebenso müssten die Erweiterungen von Skigebieten wie z.B. der Axamer Lizum oder Kühtai in umfassende Überlegungen einbezogen werden. "Es wird künftig nicht mehr angehen, dass eine Gemeinde oder ein Unternehmen einen wirtschaftlichen und monetären Vorteil erheischt, aber die Bevölkerung der Nachbargemeinden einen Großteil oder gar die gesamten Belastungen zu tragen haben", glaubt Häusler.

Die Betrachtungen sind mit vielen Dokumenten, Berechnungen,, Tabellen und Bildern untermauert. | Foto: Hassl
  • Die Betrachtungen sind mit vielen Dokumenten, Berechnungen,, Tabellen und Bildern untermauert.
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Neuer Maßstab

Der Gemeinderat würde die Meinung vertreten, dass man bei allen die Umwelt belastenden Verfahren einen neuen Maßstab anlegen müsse, führt Häusler weiter aus. "Wir müssen den Faktor Mensch nicht als genormten Faktor, als genormten Maßstab wahrnehmen, wie er in allen gesetzlichen Regulativen derzeit ausgelegt wird, sondern über eine Lebenszyklus hinweg betrachten. Hier müssen alle Umweltauswirkungen und Belastungen von Vorhaben derart benannt und beurteilt werden, dass sie gesamthaft für die menschliche Lebensgemeinschaft eines Dorfes keine Verschlechterung darstellen dürfen. Die Umwelt und die einhergehende Gesundheit der Bevölkerung müssen eine feste Größe bei Entscheidungen über Erweiterungsmaßnahmen darstellen. Die Nähe zueinander und die gelebte Nachbarschaft zwischen den Gemeinden bedürfen einer neuen nachbarschaftlichen Ausrichtung."

Die Ergebnisse

... der umfangreichen Ergebnisse der Kemater Formel werden in detaillierten Betrachtungen in nächster Zeit auf www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge veröffentlicht. Dadurch können auch andere Gemeinden, die unter diversen Belastungen zu leiden haben, umfangreiche Einblicke gewinnen und eventuell eigene Betrachtungen anstellen.

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