Freie Bühne Wieden
Literarische Größen kommen 2023/24 auf die Bühne
Theaterdirektorin Michaela Ehrenstein stellte vor, was die Freie Bühne Wieden in der kommenden Saison 2023/24 bereithält.
WIEN/WIEDEN. Liebhaberinnen und Liebhaber gehobener Schauspielkunst geben sich in der Wiedner Hauptstraße 60b regelmäßig ein Stelldichein. Die außergewöhnliche Geschichte des aus dem Mittelalter stammenden Hauses begann einst in seiner Funktion als Kloster. In den 1920er-Jahren traf sich die Sozialistische Arbeiterjugend im Gebäude. Zu einem Theater wurde es dann einige Jahrzehnte später umfunktioniert, und zwar durch die Sängerin und Schauspielerin Topsy Küppers im Dezember 1976.
Ab dem Jahr 2000 leitete der Regisseur Gerald Szyszkowitz das Theater. Michaela Ehrenstein übernahm am 1. Jänner 2010 die Direktion des Kleinods und behielt den künstlerischen Kurs, das Haus als Uraufführungsbühne weiterzuführen bei, wobei die Schauspielerin bis heute regelmäßig kaum gespielte Bühnenwerke in ihr Repertoire aufnimmt.
Von Mutter zur Tochter
Mit der originellen Ankündigung „Am 4. Im 4. Um 4“ präsentierte die Prinzipalin das Programm für die Monate Oktober bis Dezember 2023. Die abwechslungsreiche akustische Reise, die viele musikalische Genres umfasste, gestaltete der Pianist und Komponist Béla Fischer. Mit der österreichischen Erstaufführung „Meine Mütter“ am 12. Oktober, einer Komödie von Katrin Wiegand, beginnt der Reigen feiner Bühnenkunst.
Drei Frauen unterschiedlicher Generationen stellen auf humorvolle Weise und mit psychologischer Finesse die Interaktion zwischen Müttern und Töchtern dar. Ein weiterer Höhepunkt sind die vergnüglichen Erinnerungen an den außerordentlichen und leider fast vergessenen Literaten Peter Hammerschlag: Am 16. November ab 19.30 Uhr führt der Rezitator und Schauspieler Roland Knie durch den humorvollen Abend „Die Wüste ist aus gelbem Mehl“.
Zwei Koffer in Berlin
Mit einer Lesung stellt die Schauspielerin Gabriele Schuchter am 23. November ab 19.30 Uhr das Leben und Werk der österreichischen Pädagogin Eugenie Schwarzwald vor. „Uraufführungen sind für ein kleines Theater die schwierigste Aufgabe, die man sich vorstellen kann. Wenn man den Titel und den Autor nicht kennt, ist es viel schwieriger das Stück umzusetzen“, plaudert Ehrenstein „aus dem Nähkästchen“.
Die Theaterleiterin arbeitet mit Herzblut an der Realisierung der Werke auf Ihrer Bühne. Als spannendes Highlight empfiehlt sich am 6. Dezember die Uraufführung der Komödie „Herzstich“ des Schriftstellers und ehemaligen Wiener Vizebürgermeisters Bernhard Görg (ÖVP). Mit der Schlagershow „Zwa Koffer in Berlin“ im Stil der 1920er- und 1930er-Jahre mit Musicalstar Lukas Weinberger sowie Astaire la Vista am 28. und 29. Dezember wächst die Vorfreude auf die Vorführungen der Freien Bühne Wieden im kommenden Jahr.
Zur Sache:
- Freie Bühne Wieden
- Wiedner Hauptstraße 60b, 1040 Wien, www.freiebuehnewieden.at
- 0664 372 32 72
- freiebuehnewieden@gmx.at
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