Mehr Räder, weniger Autos
Die neue Wiedner Hauptstraße nimmt Gestalt an
Ein Zwei-Richtungs-Radweg, elf neue Bäume und grüne Wartehäuschen: die Stadt Wien und der vierte Bezirk wollen die Wiedner Hauptstraße bis Ende 2024 grundlegend neu gestalten.
WIEN/WIEDEN. Eine Fläche von rund drei Handballfeldern: so groß sind die momentanen Begrünungsbestrebungen des vierten Bezirks. Denn bis 2025 sollen auf der Argentinierstraße und Wiedner Hauptstraße 2.300 Quadratmeter neue Grünflächen geschaffen werden.
Wie das auf der 1,2 Kilometer langen Wiedner Hauptstraße zwischen Trappelgasse und Karlsplatz bewerkstelligt wird, präsentierten Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (beide SPÖ) am 20. September. Die Pläne beinhalten vor allem die Lückenschließung der Rad-Infrastruktur durch die Errichtung eines Zwei-Richtungs-Radwegs.
Zwei-Richtungs-Radweg kommt
Dieser wird zwischen dem Karlsplatz und der Johann-Strauß-Gasse stadtauswärts auf der linken Seite der Wiedner Hauptstraße geführt und verbindet künftig die Innere Stadt mit Margareten und Meidling. Auch die Straßenquerungen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende sollen durch die Umgestaltungen verbessert werden. Dadurch sollen ebenfalls die Zugänge zu den zahlreichen Straßenbahnen, die auf diesem Weg fahren, verbessert werden.
"Besonders freut mich, dass wir die schöne alte Baumallee mit ihren 135 Bäumen schützen und sogar noch elf neue Bäume setzten werden", sagt Mobilitätsstadträtin Sima. "Dazu wird es neue Sträucher und Gräserbeete geben - zu den bereits rund 100 Grünflächen und Staudenbeeten im Bestand kommen etwa 30 neue dazu." Der Erhalt der Baumallee seien ihr und der Bezirksvorsteherin Halbwidl ein besonderes Anliegen gewesen.
Autoverkehr wird umgeleitet
Um genügend Platz für alle Vorhaben in der engen Straße zu schaffen, werden die Straßenbahngleise im Zuge ihrer Erneuerung durch die Wiener Linien ein wenig verlegt. Im Abschnitt zwischen Lambrechtgasse und Klagbaumgasse erhalten sie zudem eine Begrünung sowie begrünte Wartehäuschen. Ebenfalls neu errichtet werden Tische mit Sitzbänken und Sesseln. Zu den bereits bestehenden Möbeln sind 33 neue Sitzgelegenheiten an insgesamt sieben Standorten.
Während die Radinfrastruktur weiter ausgebaut wird, erhoffen sich die Planerinnen und Planer durch die Umgestaltung eine Verkehrsberuhigung für Autos. Das neue Konzept führe dazu, dass der Durchzugsverkehr von der Wiedner Hauptstraße ins hochrangige Straßennetz umgelenkt wird. "Wir mussten Kompromisse finden, weil es nur begrenzten Platz und viele Wünsche gibt", erklärt Sima. "Kompromisse haben wir nur bei den Bäumen nicht gemacht. Es kommen 11 neue Bäume und 30 Grünflächen hinzu."
Umgestaltung ab 2024
Bezirksvorsteherin Halbwidl ergänzt: "Es war uns sehr wichtig, die Bewohner*innen und die Wirschaftstreibenden des Grätzls Wiedner Hauptstraße einzubinden. Wir haben im Frühjahr fast 1.900 Antworten bei der Umfrage zu wichtigen Qualitäten erhalten und konnten bei zwei Bürger*innen-Gespäche mit rund 180 Interessierten weitere zahlreiche Rückmeldungen sammeln."
Geplanter Baubeginn ist Ende März 2024 mit dem Gleistausch der Wiener Linien, wobei die Umgestaltung mit Ende des Jahres abgeschlossen sein sollen. Die Straßenbahnlinien 62, 1 sowie die Badner Bahn der 13A können während den Bauarbeiten abschnittsweise beeinträchtigt werden, weswegen Alternativen zur Verfügung gestellt werden. Wer sich ein genaues Bild von den Umgestaltungsplänen der Wiedner Hauptstraße machen will, kann dies am 20. und 21. September von jeweils 17 bis 19.30 Uhr in der Bezirksvorstehung (4., Favoritenstraße 18) machen.
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