Volksschule Waltergasse
Eltern fordern autofreien Raum für die Kinder

- Zahlreiche Eltern haben sich mit ihren Kids vor der Baustelle versammelt. Sie wollen ein Zeichen setzen und fordern, den Platz autofrei zu halten.
- Foto: Barbara Schuster
- hochgeladen von Barbara Schuster
Wie der Vorplatz der VS Waltergasse auf der Wieden umgestaltet werden soll, darüber ist sich die Bezirkspolitik uneinig. Die Eltern hingegen wissen, was sie wollen. Sie fordern einen autofreien Vorplatz.
WIEDEN. Kaum ein Thema im Bezirk schlägt derzeit so hohe Wellen, wie die Gestaltung des Vorplatzes der Volksschule Waltergasse. Uneinig ist sich vor allem die Bezirkspolitik. Während die Grünen den Platz zur Gänze den Kindern zu Verfügung stellen wollen, spricht sich die ÖVP zwar für eine kindgerechte Umgestaltung mit Begrünung aus, möchte aber das Parken mit dem Auto weiterhin erlauben.
Die SPÖ versucht es mit dem goldenen Mittelweg – so will Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl das Parken nur von 18 Uhr bis 7.30 Uhr genehmigen.
Schüler und Eltern scheinen sich hingegen einig zu sein: der Vorplatz soll den Kinder vorbehalten sein.
Frühhort um 7 Uhr
"Es gibt nur wenig Freiraum rund um die Schule. Nicht nur für die Kinder, auch für die Anrainer. Warum soll der vorhandene Raum nicht als Erlebnis für alle entstehen", fragt etwa Elternsprecher Robert Pfisterer. Von der Idee, Autos bis 7.30 Uhr vor der Volksschule parken zu lassen, hält er nichts. "Der Frühhort beginnt bereits um 7 Uhr", gibt Pfisterer zu bedenken.
Gelebter Raum
Zudem sei aufgrund des Umbaus der Schule der Vorplatz bereits seit 2016 autofrei. "Die paar Parkplätze können nicht wichtiger sein, als unsere Kinder", so der Elternsprecher. Pfisterer kann sich auch vorstellen, den öffentlichen Raum generell mit in den Unterricht und die Freizeitgestaltung einzubinden, etwa durch mobile Sitzbänke oder Projekttage direkt vor den Toren der Schule. "Das ist gelebter Raum, das Potenzial wäre da."
"Auto ist längst kein Statussymbol mehr"
Sabine Knierbein sieht das genauso. Knierbein ist nicht nur Mutter eines Kindes an der VS Waltergasse. Sie ist auch Leiterin des Interdisziplinären Zentrums für Stadtkultur und Öffentlicher Raum an der Technischen Universität Wien (TU).
"Es gibt 'das Recht auf Stadt'. Das bedeutet, dass alle einen Anspruch auf die Gestaltung des öffentlichen Raumes haben. Allerdings wird dabei meist auf die Kinder vergessen", erklärt Knierbein.
Von Parkplätzen vor der Schule hält sie nichts. "Unsere Mobilität verändert sich. Der Wert des Autos als Statussymbol gehört zu den 80er Jahren", so Knierbein. "Noch immer ist die Stadtplanung am Auto orientiert, obwohl wir da seit 15 Jahren raus sind. Das ist nicht mehr zeitgemäß", begründet die Expertin.
Begrünung gegen Hitzeinseln
Bei der Gestaltung spricht sich Knierbein für eine Fassadenbegrünung aus. "Klimaschutz und Umweltbewusstsein wird immer wichtiger. Wir hatten bereits im vergangenen Jahr eine große Phase der Überhitzung. Dem könnte man bei der Platzgestaltung entgegenwirken", so Knierbein.
Zur Sache
Am Mittwoch, 3. April, informiert Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl um 17 Uhr vor der VS Waltergasse über die derzeitigen Umgestaltungspläne. Interessierte sind herzlich eingeladen auch eigene Vorschläge vorzubringen.
Mehr dazu lesen Sie in der nächsten bz-Ausgabe am 10. April.




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