Kritik an der Gesellschaft
"Kunst muss aufregen um etwas zu verändern"
Am 9. Oktober tritt Nicolas Robert Lang im Theater Akzent auf. Er bringt sein Programm "Hurra, wir sterben!... oder Georg Kreisler Bürgerschreck"
WIEN/WIEDEN. Von Hardrock auf der E-Gitarre, über Klassik bis hin zum Austropop: Nicolas Robert Lang hat bereits eine Vielzahl an musikalischen Phasen durchlaufen.
Als Solo-Musiker begann der 23-Jährige seine eigenen Lieder vor Publikum zu performen. "Ich bin zwar eigentlich musikalisch im Austropop angelehnt, versuche aber in meinen Texten schon länger politischer und poetischer vorzugehen" erzählt Lang.
Am 9. Oktober tritt er mit seinem Programm "Hurra, wir sterben!... oder Georg Kreisler Bürgerschreck" im Theater Akzent auf. In seinem musikalisch-politischen Kabarett verbindet er alte Lieder von dem Komponisten und Sänger Georg Kreisler mit Liedern und Gedichten von ihm selbst. Der thematische Fokus liegt auf jeder Menge Gesellschaftskritik. Aufgrund seines 100. Todestages wurde der junge Musiker auf Kreisler aufmerksam. Seine Bühnenshow beschreibt er als eine Mischung aus Theater und Liederabend.
Mix aus Humor und Kritik
In seinem Programm greift er Themenblöcke auf, die besonders für Kreisler sehr relevant waren. "Ich versuche eine Art von politischer humoristischer Kunst auf die Bühne zu bringen, die es in dieser Form heute selten gibt". Thematisiert werden unter anderem Wien als verschlafene Stadt, die sich nie mit Gesellschaftskritik auseinandergesetzt hat, Antisemitismus und die Kritik an der katholischen Kirche. Aber auch die Sensationslust unserer Gesellschaft wird im Programm erfasst. Zentrale Fragen, die sich im Zuge dessen ebenfalls gestellt werden, sind "Ab wann gilt man in unserer Gesellschaft als Mensch und wo endet unsere Empathie?" sowie "Welchen Menschen gönnen wir ein schönes Leben und welchen nicht?".
Charakteristisch für sein Bühnenprogramm ist der starke Kontrast zwischen Humor und Schock. "Dass man über weite Teile zuhören kann und man dabei Spaß haben kann", beschreibt Lang seine Intention hinter seinen Auftritten. "Aber das doch immer wieder diese Schockmomente dazwischen sind, wo ich mir dann wünschen würde dass sie die Leute irgendwie zum Nachdenken anregen."
Besonders fasziniert ist der junge Musiker von der Schlagkraft der Worte Kreislers. Persönlich ist ihm wichtig, dass Kunst kompromissloser wird. Und dies ist genau eines der Dinge, die ihn an Kreisler begeistern, denn "er war politisch sehr klar in seinen Botschaften". Weiters betont Lang: "Ich habe oft das Gefühl, dass meine Generation Kompromisse eingeht oder gewisse Dinge nicht sagt um nicht irgendjemanden auf die Füße zu treten. Kunst muss aufregen um etwas zu verändern"
Das Theater Akzent befindet sich in der Theresianumgasse 18. Karten für die Veranstaltung gibt es online, telefonisch unter der Telefonnummer 01/501 65 133 06 oder vor Ort. Mehr Informationen zum Programm von Nicolas Robert Lang findest du unter www.akzent.at.
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