Eine Sängerin von der Wieden
Leidenschaft und Liebe zur Oper
Die Wiednerin Mariana Garci-Crespo ist Opernsängerin aus Leidenschaft.
WIEDEN. Vis-à-vis von Opernsängerin Mariana Garci-Crespos Wohnung liegt das Prayner Konservatorium. "So hab ich es nicht weit", lacht die agile Wiednerin mit den feurigen Augen.
Zum Opernfach hat die gebürtige Mexikanerin erst auf Umwegen gefunden: "Meine Familie ist eigentlich überhaupt nicht musikalisch, darum waren meine Eltern ziemlich überrascht, als ich mit 14 plötzlich Klavier- und Gesangsstunden nehmen wollte." Ursache war ein Schlüsselerlebnis vor dem Fernseher: "Als in einer Opernübertragung der 'Zauberflöte' die Darstellerin der Königin der Nacht ihre große Arie gesungen hat, habe ich einfach mitgesungen", erzählt Garci-Crespo aus ihrer Jugend. "Meine Mutter hat dann aus der Küche gerufen, dass ich den Fernseher leiser machen soll – sie hat geglaubt, dass ich die Primadonna aus dem Fernsehen bin."
Seit diesem Moment ist Garci-Crespo in die Oper verliebt und träumte davon, auf den großen Opernbühnen zu stehen und für das Publikum zu singen. Zuerst musste jedoch eine "solide" Ausbildung her: "In Seattle in den USA habe ich die Chance gehabt, Sprachwissenschaften zu studieren. Immer geisterte mir aber im Kopf herum, wie ich Opernsängerin werden könnte, so habe ich privaten Gesangsunterricht genommen", erzählt die Vielgereiste. Als Studentenjob arbeitete sie in einem Traumlabor, in dem Schlaf analysiert wurde. "Mir wurde klar, dass es mein Traum ist, zu singen, und dass ich diesen Traum wahrmachen möchte."
In die Stadt der Musik
Vor zehn Jahren übersiedelte Garci-Crespo dann nach Wien. Mit strahlenden Augen berichtet die Koloratursopranistin über ihre ersten Versuche, in der klassischen Musikszene Fuß zu fassen: "Zuerst habe ich beim Schönberg-Chor vorgesungen. Die haben gesagt: 'Wollen Sie singen? Dann singen Sie!'"
Engagements in Wien
Bald ging es Schlag auf Schlag: Das erste Engagement im Theater an der Wien, unzählige Gesangsrollen in der Kammeroper. "Dort zaubern wir Sänger oft ein bisschen: Weil so wenig Platz ist, singen wir manchmal Chöre für zehn Sängerinnen zu zweit oder zu dritt", schmunzelt Garci-Crespo. Sie ist dankbar für alle Solorollen, die sie übernommen hat: "Wenn gefragt wurde, wer will diese oder jene Rolle singen, habe ich immer sofort aufgezeigt. Das hat sich gelohnt!"
Die "glückliche Single-Mutter einer hochmusikalischen 7-Jährigen" legt großen Wert darauf, abends oft zu Hause zu sein. "Mit Opernrollen lässt sich das aber schwer vereinbaren." Darum bietet die Wiednerin nun auch Gesangsstunden an. "Für Probleme mit hohen Tönen bin ich Expertin, sowas löse ich rasch. Am liebsten sind mir Leute, die noch überhaupt keine Erfahrung mit dem Singen haben, weil ich da keine schlechten Angewohnheiten ausbessern muss", sagt Garci-Crespo und setzt sich ans Klavier. "Wichtig sind aber nur die Liebe zur Musik und große Leidenschaft. Auf der Bühne genauso wie im Leben." Mariana Garci-Crespo ist unter 0660/68 51 124 zu erreichen.
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