Begegnungszonen
Mehr Platz für Wiedens Fußgänger
In der Bezirksvertretungssitzung forderten die SPÖ und die Grünen mehr Begegnungszonen auf der Wieden.
WIEDEN. Zum letzten Mal vor dem Sommer hat das Wiedner Bezirksparlament getagt. Neben zahlreichen Anträgen aller Parteien auf mehr Begrünung legten vor allem die SPÖ und die Grünen einen Schwerpunkt auf zusätzlichen Raum für Fußgänger. Die beiden Parteien stellten mehrere Anträge für die Ausweitung von Begegnungszonen.
Die SPÖ beantragte die Einrichtung temporärer "Begegnungszonen-Grätzel" rund um die Große Neugasse und die Schleifmühlgasse/Mühlgasse während des Sommers. Gleichzeitig soll geprüft werden, welche baulichen Maßnahmen erforderlich wären, um unter Einbindung der Anrainer dauerhafte Begegnungszonen umzusetzen.
Begegnungszone für mehr Verkehrssicherheit
Die rote Fraktion argumentierte, dass es sich um Nebenstraßen mit Tempo 30 handle, die in einer Wohngegend liegen und ein großes Aufkommen an Fußgängern verzeichnen würden. Eine Verkehrsberuhigung solle zum einen die Verkehrssicherheit erhöhen, zum anderen die Aufenthaltsqualität der Anrainer steigern.
Der Antrag auf die temporären Begegnungszonen wurde mehrheitlich mit den Stimmen der SPÖ, der Grünen, von Neos und der freien Bezirksrätin Amela Mirkovic angenommen. Die ÖVP und die FPÖ stimmten dagegen.
Für die Heumühlgasse beantragte Bezirksrätin Mirkovic ebenfalls eine Begegnungszone. Sie begründete den Antrag mit den viel zu schmalen Gehsteigen. Autofahrer hätten zudem Alternativen wie etwa die Pressgasse und müssten nicht unbedingt durch die Heumühlgasse fahren. Die SPÖ, die Grünen und Neos stimmten für den Antrag, die ÖVP und die FPÖ dagegen.
Schulstraße statt Begegnungszone
Der Antrag der Grünen auf Einrichtung einer dauerhaften Begegnungszone in der Schaumburgergasse zwischen der Wiedner Hauptstraße und der Waltergasse erhielt trotz der Stimmen der Grünen, von Neos und der Bezirksrätin Mirkovic nicht ausreichend Zustimmung.
Der Hintergrund ist, dass sich die Bezirksvertretung bereits in der vergangenen Sitzung im Mai auf Antrag der SPÖ dafür ausgesprochen hatte, dort eine Schulstraße einzurichten. Das heißt, der Bereich wird zwischen Schulbeginn und -ende gänzlich für den Verkehr gesperrt. Das soll die Verkehrssicherheit auf dem Schulweg erhöhen und den Kindern mehr Raum geben. Laut Antrag war die erhöhte Sicherheit auch die Intention der Grünen.
In der Begegnungszone wären Schulkinder hingegen auf einer mit 20 km/h befahrenen Straße unterwegs. Das wäre gegenüber der bereits befürworteten Schulstraße eine deutliche Verschlechterung der Verkehrssicherheit für Kinder.
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