Im Sinne der Inklusion
Wieden fordert mehr barrierefreie Müllcontainer
Im Sinne der Inklusion setzen sich Neos Wieden für mehr barrierefreie Recyclingcontainer im Bezirk ein. Ein entsprechender Antrag wurde einstimmig angenommen.
WIEN/WIEDEN. Den eigenen Müll fachgerecht zu entsorgen, ist in Wien eigentlich nicht schwierig. Ob für Glas, Plastikflaschen, Dosen oder Bioabfälle: Sammelstellen gibt es viele. Außerdem bietet die MA 48 – Abfallwirtschaft online einen guten Überblick über die nächstgelegenen Container.
Neos Wieden reicht das aber nicht. Im Blickpunkt der Inklusion fordert die Partei die flächendeckende Aufstellung barrierefreier Recyclingcontainer im Bezirk. Einen entsprechenden Antrag hat Neos in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung eingebracht. Darin wird die MA 48 ersucht, bei der Neuaufstellung und Auswechslung bestehender Glascontainer und Gelber Tonnen die barrierefreie Variante zu wählen.
"Menschen mit Beeinträchtigungen, etwa Rollstuhlfahrer, können die herkömmlichen Container nur schwer bis gar nicht nutzen", sagt Neos-Klubobfrau Anna Stürgkh. "Wir plädieren dafür, in den nächsten Jahren alle Recyclingcontainer barrierefrei zugänglich zu machen", so Stürgkh weiter. Der Neos-Antrag wurde von allen Parteien im Bezirksparlament angenommen.
Barrierefreie Mülltcontainer nur bei Bedarf
Wie eine Nachfrage bei der MA 48 ergeben hat, gibt es die barrierefreien Glascontainer zwar bereits, sie werden aber nicht flächendeckend aufgestellt. Stattdessen kommen sie nur dort zum Einsatz, wo ein konkreter Bedarf besteht. "Bisher wurden die Behälter auf Wunsch bei Wohnhäusern oder konkreten Adressen aufgestellt, wo es Bewohner gibt, für die sie eine Erleichterung darstellen", erklärt Nicole Puzsar von der MA 48.
Von einem wienweiten Einsatz werde abgesehen, da aufgrund der innen liegenden Konstruktion, bedingt durch die zusätzlichen Einwurföffnungen, die Befüllung der Behälter nicht gleichmäßig möglich sei. "Somit kommt es bei diesen Behältern rascher zu Überfüllungen und sie müssen öfter entleert werden", so Puzsar weiter. Bei den Gelben Tonnen sieht es anders aus: Aufgrund ihrer Konstruktionsweise reichen sie laut der Bestimmung der Barrierefreiheit bereits aus.
Fußpedale sorgen für Probleme
Behindertenaktivist Steve Wetschka kennt die Problematik: "Speziell die rot-grünen Altpapiercontainer mit Fußpedal sind für Rollstuhlfahrer gar nicht zu bedienen, ebenso wenig die Altglascontainer. Dort ist die Öffnung zu weit oben", erklärt er. "Die kleineren Kübel, etwa für Metall, sind hingegen ohne Probleme zu befüllen. Wenn man die Container noch kleiner machen würde, gäbe es neue Probleme, etwa mit Kindern, die hineinklettern könnten", sagt Wetschka. Die Kosten für die barrierefreien Recyclingcontainer trägt übrigens die MA 48, nicht der Bezirk.
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