Japanische Schmankerl im Vierten
Das "Cha No Ma" serviert Matcha-Genuss
Das "Cha No Ma" in der Faulmanngasse 7 ist ein kleines Stück Japan auf der Wieden. Seit 2006 werden hier authentische Tees und allerlei japanische Schmankerl zubereitet.
WIEN/WIEDEN. Unter Wiens Japan-Fans ist das "Cha No Ma" längst kein Geheimtipp mehr. Der Name, der zu Deutsch "Teezimmer" bedeutet, ist Programm – denn hier dreht sich alles um authentischen japanischen Tee. "Wir haben vor der Eröffnung sogar eine Teemeisterin konsultiert", erzählt Inhaberin Ayumi Kondo. Zwar wäre für eine vollständige japanische Teezeremonie nicht genug Platz, aber Elemente der traditionellen Vorgehensweise ließen sich als Kurzfassung einbauen, um den Tee zu ehrwürdigen.
In dem gemütlichen, kleinen Laden herrscht eine Farbe vor: Wandteile, Dekoelemente und die Schürzen des Teams erstrahlen in Matcha-grün. Matcha, der spezielle, aus gemahlenen Blättern zubereitete, Grüntee hat sich in den vergangenen Jahren als Trend-Superfood durchgesetzt. Im "Cha No Ma" wird der Tee allerdings schon seit der Eröffnung 2006 traditionell zubereitet.
Umami-Aroma auf der Wieden
"Matcha wird mit dem Bambusbesen aufgeschäumt, wodurch er an Umami gewinnt. Dabei werden Eigensüße und Aromen entwickelt, die in der typischen Chawan-Teeschale zur Entfaltung kommen", heißt es auf der Homepage des "Cha No Ma".
Umami ist tatsächlich ein eigener Geschmack, der salzig, süß, sauer und bitter von der Zunge wahrgenommen wird. Matcha-Tee kann traditionell in der Teeschale oder auch als Matcha-Latte mit Milch oder Milchalternativen genossen werden. Besonders lecker ist auch der Matcha-Chocolatte, die schokoladig-süße Variante des Matcha-Latte.
Als das "Cha No Ma" eröffnete, kannten die Wienerinnen und Wiener noch keinen Matcha. "Wir haben vor dem Geschäft Kostproben verteilt, aber die Leute waren von der intensiven, grünen Farbe verunsichert", erinnert sich Kondo. Dabei ist das Matchapulver eine sehr vielseitige Zutat, die nicht nur für Tee verwendet werden kann: Sehr zu empfehlen sind beispielsweise die hausgemachten "Matcha-Daifuku".
Saisonale Japan-Schmankerl
Daifuku sind süße, runde Delikatessen aus Reisgelee mit unterschiedlichen Füllungen. Gerne zeigt das "Cha No Ma" hier seine Kreativität in Form von saisonalen Specials. Im Frühling darf man sich auf den Sakura-Daifuku mit Kirschblütenfüllung freuen, zur Erdbeerzeit kommt der Ichigo-Daifuku, der mit einer ganzen Erdbeere gefüllt ist. In der Herbst- und Winterzeit verwendet man im "Cha No Ma" gerne Zutaten wie Kürbis oder Maroni.
"Die Küche Japans ist generell sehr saisonal ausgerichtet", erklärt Kondo. Denn die Jahreszeiten seien dort viel ausgeprägter und die Inselnation sei immer schon von den Witterungsbedingungen abhängig gewesen. Wer im "Cha No Ma" ein Saison-Special ergattern möchte, muss meist schnell sein, denn zum Beispiel die beliebten Ichigo-Daifuku werden heiß herbeigesehnt und sind schnell ausverkauft.
Die "japanische Wurstsemmel"
Wer es lieber pikant mag, kommt mit den sogenannten "Onigiri" auf seine Kosten. Diese gefüllten, in ein Algenblatt gewickelten Reisecken gibt es kaum in den Japan-Restaurants Wiens, denn sie gelten in Japan eher als schneller Snack: "Sie sind das japanische Äquivalent zu einer Wurstsemmel", erklärt Kondo. Im Gegensatz zu einer Wurstsemmel gibt es die Onigiri, so wie die Tees und Daifuku, allerdings auch in allerlei veganen Variationen.
So ist für jeden etwas dabei, beispielsweise ein Onigiri mit "Umeboshi", also Salzpflaume, als Füllung. Die eingelegten, sauren Pflaumen wurden früher vor allem benutzt, um den Reis länger frisch zu halten. Besonders lecker ist auch der sogenannte "Inari-Sushi" - das ist Reis ummantelt von einer Tasche aus frittiertem, süßlich mariniertem Tofu.
Kultureller Austausch
Für alle Teefans gibt es im "Cha No Ma" auch Zutaten und Utensilien, um sich zu Hause selbst eine Schale japanischen Tee zuzubereiten. Und alle Japan-Fans finden hier immer wieder Flyer und Aushänge zu interessanten Veranstaltungen mit Japanbezug. Das schätzt die Stammkundschaft, unter der sich viele Japanologie-Studierende befinden, sehr.
"Als mein Vater 1972 sein erstes Japan-Restaurant in Wien aufmachte, wusste man in Österreich noch sehr wenig über Japan. Das hat sich inzwischen sehr geändert", freut sich Kondo, die selbst Vizepräsidentin der Österreich-Japanischen Gesellschaft in Wien ist und mit ihrem Mann Georg Schneider das jährliche japanische Filmfestival "Japannual"veranstaltet.
Das "Cha No Ma" in der Faulmanngasse 7 hat Montag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Mehr Infos gibt's auf www.chanomavienna.at.
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