Interview mit Experten
Preise für Eigentumswohnungen sind auf Höchststand

- Wer derzeit eine Eigentumswohnung sucht ist mit hohen Kosten konfrontiert.
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Die Preise für Eigentumswohnungen steigen in Wien. Noch nie zahlte man für einen Quadratmeter mehr als jetzt, vor allem im Bezirksvergleich gibt es große Ausreißer nach oben.
WIEN. Der Traum vom Eigenheim ist gerade in Wien ein teurer Traum geworden. Gebaut wird in vielen Ecken der Stadt, auch Eigentumswohnungen. Ein Blick auf die Statistik zeigt jedoch, dass die Preise für die eigenen vier Wände immer teurer werden.

- In Wien wird derzeit sehr viel Wohnraum errichtet. Die Nachfrage bei Eigentumswohnungen ist jedoch ungebrochen hoch.
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Im Durchschnitt liegt der Quadratmeterpreis in Wien laut Recherchen des ORF bei mehr als 4.700 Euro. Laut dieser Statistik ist etwa in Simmering der Preis für einen Quadratmeter bei Bestandswohnungen innerhalb von zehn Jahren um 83 Prozent gestiegen. Bei Neubau-Eigentumswohnungen ist die Josefstadt ein Preistreiber. Hier kostet der Quadratmeter um 127 Prozent mehr als noch vor 10 Jahren.
Kosten steigen, Nachfrage groß
Warum in manchem Bezirken die Preise so gestiegen sind, verrät Experte Hans-Jörg Ulreich im ORF Interview: "Im achten Bezirk ist das Angebot knapp und die Nachfrage hoch. Der achte Bezirk ist einer der begehrtesten Bezirke, deswegen stiegen die Preise dort besonders stark."
Generell gilt, unabhängig vom Bezirk: Die Grundkosten steigen, die Baukosten steigen und die Nachfrage ist groß, so Ulreich. "Wenn ich derzeit Geld am Konto habe, das ich in absehbarer Zeit nicht brauche, dann würde ich es nach wie vor in Immobilien investieren", so Ulreich.
Zu günstige Zinsen
Als weitere Ursache für den Ansturm auf Eigentumswohnungen nennt Ulreich die aktuelle Situation am Finanzmarkt. Für Kreditnehmerinnen und -nehmer gibt es derzeit sehr günstige Zinsen – wer also Eigentum möchte und doch nicht das nötige Eigenkapital zur Verfügung hat, der greift derzeit gerne zur Fremdfinanzierung durch die Bank.

- Der Preis für Eigentumswohnungen steigt in Wien.
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Um die Marktpreise zu senken könnte ein gutes Mittel sein, die Kreditzinsen zu erhöhen. "Das schließt dann viele vom Kauf aus", so Ulreich. Auch hilfreich laut dem Experten: Wenn Genossenschaften ihre Eigentumswohnungen nach dem Einkommen vergeben würden, und nicht nach "Vitamin B". Denn Genossenschaften würden durch Privilegien Eigentumswohnungen günstiger errichtet können, als private Bauträger.
Für Mieten Leerstandsabgabe nicht zielführend
Bei Mietwohnungen sieht Ulreich Leerstandsabgabe für Wohnungen als nicht zielführend. "Keiner baut Wohnungen, um diese leer stehen zu lassen. Diese werden alle noch vermietet. Aber: Man muss halt noch mit dem Preis hinunter. Das ist eine Frage der Zeit."
Als viel größeres Problem sieht Ulreich billige Mietwohnungen, etwa Sozialwohnungen, die zwar vermietet sind, von Mietern aber nicht genutzt und damit gehortet werden. "Wenn man einmal so eine günstige Sozialwohnung ergattert, gibt man diese nie wieder her. Das sind zigtausende Wohnungen, da müsste man halt schauen, wer in diesen drinnen ist", fordert Ulreich.
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