Nebenwirkungen, Kinderimpfung
Experte Markus Zeitlinger über die Coronaimpfung
Die BezirksZeitung räumt mit den gängigen Mythen rund um die Covid-19-Schutzimpfung auf. Ein Gespräch mit dem Pharmakologen Markus Zeitlinger.
WIEN. Oft hört man, dass Kinder ohnehin nicht schwer, am Coronavirus erkranken. Markus Zeitlinger, Leiter der Abteilung für klinische Pharmakologie an der MedUni Wien, erklärt, dass dieser Mythos tatsächlich einen wahren Kern habe. "Kinder werden meist seltener schwer krank und erholen sich meist schnell von einer Infektion", so Zeitlinger.
Diese Annahme könne trotzdem nicht pauschalisiert werden, "denn auch eine große Zahl ehemals kerngesunder Kinder sei mittlerweile schwer krank auf den Intensivstationen", erklärt Zeitlinger. Eine Corona-Erkrankung sei auf jeden Fall problematischer als die Impfung.
Impfung für Kinder empfehlenswert
Der Internist begrüßt die Zulassung der Covid-19-Schutzimpfung für Kinder und freut sich darüber, dass der Andrang bei der Anmeldung so groß war, da eine Covid-19-Erkrankung problematischer sei und auch "langfristigere Folgen habe, als eventuelle negative Reaktionen auf die Corona-Schutzimpfung".
Zeitlinger prognostiziert zudem, dass sich jedes ungeimpfte Kind in der näheren Zukunft zwangsläufig mit dem Coronavirus infizieren werde.
Wie schlimm sind die Impfnebenwirkungen?
Markus Zeitlinger, Leiter der Abteilung für klinische Pharmakologie an der MedUni Wien, erklärt, dass Nebenwirkungen bei der Covid-19-Impfung zu erwarten seien. Aber: "Mehr als die Hälfte der Menschen hat üblicherweise eine milde Impfreaktion."
Laut dem Internisten sind die häufigsten Nebenwirkungen Fieber, Kopfweh, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Diese "treten meist mehrere Stunden nach der Impfung auf", sagt der Mediziner. Hier kann gerne mit einem leichten Schmerzmittel entgegengewirkt werden.
Impfreaktion zu erwarten
Mit Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Durchfall müsse ebenso gerechnet werden, doch diese seien weitaus weniger häufig. Der Internist erklärt, dass junge Menschen "stärker auf Impfungen zu reagieren scheinen". Doch auch diese Aussage könne nicht pauschalisiert werden, da es viele Junge ohne jegliche Impfreaktionen gebe.
Weiters verweist Zeitlinger im Gespräch mit der BezirksZeitung darauf, dass "mögliche Impfnebenwirkungen weniger fordernd für den Körper" seien als eine Infektion mit dem Coronavirus.
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