Personalmangel
Freiberufliche Anästhesisten helfen bei Klinik Favoriten aus
Um den großen Personalmangel in der Anästhesie auszugleichen, hat man sich in der Klinik Favoriten temporäre Maßnahmen überlegt. Diese beinhalten unter anderem, dass die OP-Leistungen im Sommer heruntergefahren und an andere Kliniken des Gesundheitsverbunds ausgelagert werden.
WIEN. Immer wieder wird darüber berichtet, dass der Fachbereich Anästhesie der Klinik Favoriten unter erheblichen Personalmangel leide. Die Not ging vor einigen Wochen sogar so weit, dass Ärztinnen und Ärzte aus anderen medizinischen Einrichtungen hier aushelfen mussten (die BezirksZeitung berichtete).
Kürzlich gab man aus dem Favoritner Krankenhaus jedoch Entwarnung. Die "personellen und organisatorischen Herausforderungen", ausgelöst durch "Pensionierungen und Abgängen" konnten laut diesen nämlich entschärft werden. Im Rahmen von vielen Gesprächen zwischen der ärztlichen Direktion der Klinik Favoriten, den chirurgischen Abteilungen, der Abteilung für Anästhesie, der operativen Intensivmedizin sowie der Generaldirektion des Wiener Gesundheitsverbundes habe man passende Lösungen erarbeitet.
Weniger Operationen im Sommer
Zu diesen gehört auch, dass weiterhin Anästhesistinnen und Anästhesisten aus anderen WIGEV-Kliniken aushelfen und manche sogar für mehrere Monate fix der Klinik Favoriten zugeteilt werden. Darüber hinaus wurde die Abteilungsleitung interimistisch rasch neu besetzt und deren Leistungen sollen vorübergehend in andere WIGEV-Kliniken sowie zum Teil an andere Fondskrankenhäuser ausgelagert werden.
Das bedeutet, dass momentan Operationen, die normalerweise im Haus durchgeführt worden wären, im Sommer in andere Krankenhäuser verlegt werden. Der Plan ist jedoch, dass das nur eine kurze Zwischenlösung sein soll. Bis Herbst will man die OP-Leistungen in der Klinik Favoriten wieder steigern. Der Plan sieht vor, dass im Juli 4,5 OP-Tische zur Verfügung stehen, im August fünf und ab Oktober sechs.
Zuversichtlich trotz Herausforderungen
Gleichzeitig sei man sich jedoch bewusst, dass es im Herbst und Winter wahrscheinlich zu vermehrten krankheitsbedingten Ausfällen beim Personal kommen wird. Deswegen lege man bereits jetzt ein Pool an externen freiberuflich tätigen Anästhesistinnen und Anästhesisten an, die im in solchen Fällen gleich eingesetzt werden können. Das Ziel bleibe es aber trotzdem, die Anforderungen mit den eigenen Ressourcen abzudecken. "Engpässe gerade in einem Bereich wie der Anästhesie haben im Management jeder Klinik höchste Priorität", meldet sich Michaela Riegler-Keil, Ärztliche Direktorin der Klinik Favoriten, zu Wort.
"Auch wenn die Lage derzeit wirklich schwierig ist, bin ich dennoch zuversichtlich: Ich leite ein Haus mit hervorragenden Mitarbeiter*innen, die täglich medizinische und pflegerische Höchstleistungen erbringen", führt Riegler-Keil fort. "Sie sind es letztlich auch, die die Klinik Favoriten durch ihr Know-how, ihr Engagement und ihren Teamgeist zu einem attraktiven Haus auch für neue Mitarbeiter*innen machen und unseren Patient*innen jeden Tag aufs Neue beste Versorgungsqualität bieten."
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