MedUni Wien
Neuer Therapieansatz bei Kinderhirntumoren entdeckt

Eine aktuelle Studie eines internationalen Forschungsteams, an dem auch die MedUni Wien und das AKH Wien beteiligt waren, weckt Hoffnung in der Behandlung von besonders aggressiven Formen von Kinderhirntumoren. (Symbolbild) | Foto: Pexels/Anna Shvet
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Eine aktuelle Studie eines internationalen Forschungsteams, an dem auch die MedUni Wien und das AKH Wien beteiligt waren, weckt Hoffnung in der Behandlung von besonders aggressiven Formen von Kinderhirntumoren. Im Mittelpunkt der Studien steht der Hemmstoff Avapritinib, der bereits zur Behandlung von bestimmten Krebserkrankungen zugelassen ist.

WIEN/BOSTON/ANN ARBOR. Pädiatrische Gliome sind Hirntumore, die bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Sie können unterschiedlich aggressiv sein, wobei hochgradige pädiatrische Gliome (pHGG) besonders bösartig sind und nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten haben. Diese gehören mitunter zu den aggressivsten Tumorarten im Kindesalter und weisen eine mediane Überlebenszeit von weniger als 18 Monaten nach der Diagnose auf. Aufgrund begrenzter Therapieoptionen bleibt die Prognose für betroffene Kinder meist äußerst ungünstig.

Eine vor Kurzem veröffentlichte Studie eines internationalen Forschungsteams lässt aber hoffen. So haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der MedUni Wien, des AKH Wien, des Dana-Farber Cancer Institute und der University of Michigan Medical School zuletzt einen vielversprechenden Ansatz zur Behandlung von hochgradigen pädiatrischen Gliomen identifiziert.

Vielversprechender Hemmstoff

In einer umfassenden Analyse von pHGG-Fällen konnten in 15 Prozent der Fälle Platelet-Derived Growth Factor Receptor Alpha-Mutationen (PDGFRA) und/oder Amplifikationen festgestellt werden. Was wiederum PDGFRA als eine der häufigsten Veränderungen in pädiatrisch hochgradigen Gliomen identifiziert und als potenzielles Ziel für die Therapie nahelegt.


Die internationale Kollaboration konnte zeigen, dass der selektive Hemmstoff ("Inhibitor") Avapritinib gezielt und selektiv PDGFRA hemmt, sowohl in Labor- als auch in Tiermodellen von hochgradigen Gliomen wirkt und die Blut-Hirn-Schranke bei Mäusen und Menschen effektiv durchdringt. (Symbolbild) | Foto: Pexels/Anna Shvet
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Die internationale Kollaboration konnte zeigen, dass der selektive Hemmstoff ("Inhibitor") Avapritinib gezielt und selektiv PDGFRA hemmt, sowohl in Labor- als auch in Tiermodellen von hochgradigen Gliomen wirkt und die Blut-Hirn-Schranke bei Mäusen und Menschen effektiv durchdringt. Avapritinib ist ein zielgerichtetes Krebsmedikament, das zur Behandlung bestimmter Tumorerkrankungen eingesetzt wird. Es gehört zur Klasse der Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) und wirkt gezielt auf genetische Veränderungen in Tumorzellen. 

Tumore sprachen auf Ansatz an

Die Erkenntnisse wurden im Fachjournal "Cancer Cell" veröffentlicht. Frühere Versuche, PDGFRA als therapeutisches Ziel zu nutzen, scheiterten an mangelnder Verträglichkeit und unzureichender Penetration in das zentrale Nervensystem. "Die PDGFRA-Veränderungen in hochgradigen Gliomen führen zu einer erhöhten Aggressivität und gesteigertem Wachstum, schaffen aber gleichzeitig einen Angriffspunkt für effektive Therapiestrategien", erklärt Studienleiter Johannes in einer Aussendung. Erste klinische Erfahrungen mit Avapritinib bei pädiatrischen und jungen erwachsenen Patientenschaft mit rezidivierten oder refraktären PDGFRA-veränderten Gliomen zeigen, dass das Medikament gut vertragen wird.

Die Erkenntnisse wurden im Fachjournal "Cancer Cell" veröffentlicht. Frühere Versuche, PDGFRA als therapeutisches Ziel zu nutzen, scheiterten an mangelnder Verträglichkeit und unzureichender Penetration in das zentrale Nervensystem. (Symbolbild) | Foto: Pexels/MART PRODUCTION
  • Die Erkenntnisse wurden im Fachjournal "Cancer Cell" veröffentlicht. Frühere Versuche, PDGFRA als therapeutisches Ziel zu nutzen, scheiterten an mangelnder Verträglichkeit und unzureichender Penetration in das zentrale Nervensystem. (Symbolbild)
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In drei von sieben Fällen konnte ein radiologisches Ansprechen festgestellt werden. "Tumore mit speziellen PDGFRA Veränderungen, die zuvor resistent gegenüber der Standardtherapie Bestrahlung waren, haben auf diesen neuen Therapieansatz angesprochen. Unsere Erkenntnisse lieferten die Grundlage für eine internationale klinische Phase 1/2 Studie und die Grundlage für weitere Kombinationsstudien zu Avapritinib bei pädiatrischen hochgradigen Gliomen mit PDGFRA Veränderungen", ergänzt Erstautorin Lisa Mayr.

Die Studie wurde im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit am Comprehensive Cancer Center von MedUni Wien und AKH Wien sowie mit nationalen und internationalen Partnern durchgeführt. Die Ergebnisse könnten künftig neue Therapieoptionen für betroffene Patientinnen und Patienten eröffnen. Zur Publikation geht es hier.

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Die internationale Kollaboration konnte zeigen, dass der selektive Hemmstoff ("Inhibitor") Avapritinib gezielt und selektiv PDGFRA hemmt, sowohl in Labor- als auch in Tiermodellen von hochgradigen Gliomen wirkt und die Blut-Hirn-Schranke bei Mäusen und Menschen effektiv durchdringt. (Symbolbild) | Foto: Pexels/Anna Shvet
Die Erkenntnisse wurden im Fachjournal "Cancer Cell" veröffentlicht. Frühere Versuche, PDGFRA als therapeutisches Ziel zu nutzen, scheiterten an mangelnder Verträglichkeit und unzureichender Penetration in das zentrale Nervensystem. (Symbolbild) | Foto: Pexels/MART PRODUCTION
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