Kabarett
Alf Poier, der ewiggestrige Kasperl
Kabarettist Alf Poier über Provokationen, sein neues Programm "Humor im Hemd" und Anwälte.
WIEN. „Ich bin kreativ, seit ich denken kann“, sagt Alf Poier im Interview mit der bz in seinem Wiener Atelier. Dennoch war der Weg zum Kabarettisten lang: Nach der Handelsakademie arbeitete Poier in zig Jobs und kündigte wieder. "Es war nichts Richtiges dabei", erinnert sich der Kabarettist. Durch einen Zufall kam er dann zum Kabarett. Ein Freund riet ihm, es doch einmal bei einem Kabarett-Wettbewerb zu versuchen. Nach einem Auftritt beim "Grazer Kleinkunstvogel" war Poier klar: "Ich habe meine Berufung gefunden!"
Seine Art, die Leute zu unterhalten, ist sehr speziell. "Es ist eine Mischung aus Kunst, Musik und Kabarett", meint der preisgekrönte Komiker. Das Wort Schwachsinn will er in dem#+Zusammenhang ungern verwenden, Poier spricht von Dadaismus.
Holpriger Karrierestart
Der Anfang seiner Karriere sei holprig gewesen. Jahrelang habe er von nichts gelebt. "Keine Versicherung, kein Kühlschrank, keine Dusche", gibt der Steirer offen zu. Doch Poier hielt durch, was sich letztendlich bezahlt gemacht hat: Spätestens seit seinem Song-Contest-Auftritt 2003 ist Poiers Erfolg auf den Kleinkunstbühnen ungebrochen. Auch wenn er mit der Erfolgswelle ab und zu bricht – weil er provokante Thesen vertritt. Seine Ansagen sind oft Absagen an das Feingefühl.
„Was darf man sagen, was soll man sagen?“, fragt sich der quirlige Künstler oft. Gott sei Dank hat er für sein neues Programm "Humor im Hemd" eine Strategie entwickelt, um unbedachte Äußerungen außen vor zu lassen. Ein "Korrektheitsmesser" soll ihn auf der Bühne davor warnen, Beleidigendes zu sagen. Der Alarm geht in der Show ziemlich oft los. Früher habe er einen Regisseur gebraucht. „Heute muss ich einen Anwalt engagieren“, stellt er ironisch fest.
Zur Sache
Der Kabarettist tritt mit seinem neuen Programm "Humor im Hemd" das nächste Mal am Mittwoch, 24. April, um 20 Uhr im Orpheum auf. Tickets um 25 Euro gibt es hier.
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