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Mauro Mittendrin
Fernsehkrimi: Porträt der SOKO-Donau-Darstellerin Lilian Klebow

Lilian Klebow. | Foto: Rene Brunhölzl
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Lilian Klebow ist vielen als Penny Lanz aus der Krimiserie SOKO Donau bekannt. Vor Kurzem hat sie sich mit dem bekannten italienischen Netzwerker Mauro Maloberti (Mauro Mittendrin) getroffen und mit ihm über ihre Karriere gesprochen.

Mauro Mittendrin: Frau Klebow, Sie sind als Schauspielerin bekannt. Wie hat Ihre Karriere begonnen?
Lilian Klebow: Ich sage immer: Ich bin eine Schauspielerin, die nie gewusst hat, dass sie einmal Schauspielerin werden würde. Mit zwölf Jahren habe ich mir jedes Stück der Münchner Kammerspiele angeschaut. Ich hatte so großen Respekt davor, dass ich geglaubt habe, ich würde das selbst nie schaffen, immerhin war ich doch die Tochter eines Lehrers und einer Sekretärin. Warum sollte ich also Schauspielerin werden?

Aber dann haben Sie sich doch dazu entschlossen. Was war der Antrieb dahinter?
Meine Liebe zur Kunst hat begonnen, als ich acht Jahre alt war. Damals habe ich im Fernsehen eine Weihnachtsserie gesehen. Die heißt „Anna“ und kennt in Deutschland jeder, in Österreich aber fast niemand. Es geht darin um eine Balletttänzerin, die durch einen Jungen, der im Rollstuhl sitzt, ihre Liebe zum Tanzen wiederentdeckt. Dadurch inspiriert, habe ich selbst damit begonnen, zu tanzen. Irgendwie hat sich alles andere dann ergeben. Ich habe zu dieser Zeit an der Bayerischen Staatsoper in München als Statistin gespielt. Ich wusste teilweise gar nicht mehr, wo auf dieser Bühne vorne ist. Es war sehr lustig. Ich war aber kein Talent im Tanzen.

Foto: Rene Brunhölzl

Sie haben dann einen anderen Weg eingeschlagen ...
Ja, dann haben meine Tanzlehrer mich Ralph Siegel, den ich damals nicht kannte, für die erste deutsche Girlband vorgeschlagen. Siegel hatte damals die Idee der ersten deutschsprachigen Girl- und Boybands. Ich bin zum Vorsingen in einem riesigen Gebäude gegangen. Zu meiner Mama habe ich gesagt: "Ich war bei irgendeinem Mann, der in einem Haus war, das ausgeschaut hat wie der Geldspeicher von Dagobert Duck." Und sie hat gefragt: "Was? Bei Ralph Siegel?" (lacht)

Wie ging es dann weiter?
Ich habe dort meine erste Platte aufgenommen und gemerkt, dass ich ohne Ausbildung eigentlich auch nicht wirklich singen kann. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, die Aufnahmeprüfung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zu probieren. Das hat tatsächlich geklappt und ich habe dort vier Jahre lang studiert, zuerst Musical und dann Schauspiel. Nebenbei habe ich auch Privatunterricht genommen. Das hat mir den Spaß am Singen und Tanzen genommen, am Schauspielern aber nicht. Das Schauspielern hat sehr viel mit Instinkt und Zuhören, mit Liebe und eigentlich auch mit Natürlichkeit zu tun. Am Ende ist meine Karriere ein irrer Plan, der aufgegangen ist.

Foto: Rene Brunhölzl

Was waren die Highlights Ihrer damals noch jungen Karriere?
Als wir damals live im deutschen Fernsehen bei der Vorausscheidung zum Grand Prix de Eurovision gesungen haben. Dann kamen die ersten Theaterauftritte. Mein erstes Vorsprechen war für die Salzburger Festspiele. Meine erste wirklich große Rolle war an einem kleinen Theater. Martin Strahl, der Sohn von Waltraut Haas, hat mir mit 23 Jahren zugetraut, die Lady Macbeth zu spielen.

Hatten Sie auch Rollen, bei denen Sie gespürt haben, dass sie nicht so gut zu Ihnen passen?

Eine der ersten Rollen, die man mir gegeben hat, war die Bianca aus dem Musical „Kiss Me, Kate“. Ich habe in Musicals entweder die totalen Powerfrauen oder die totalen Dummchen gespielt. Auf der anderen Seite hat mir die Regisseurin dann gesagt: "Ich will nicht, dass du so ein Dummchen spielst." Ich habe dann versucht, die Rolle anders anzulegen und ich habe mich komplett fehlbesetzt gefühlt. Dann habe ich wieder das Dummchen gespielt, was mir dann doch ein bisschen gegen den Strich ging. Eine Kollegin hat mich dann gefragt, ob ich glaube, dass ich beim Musical richtig sei. Das war mein Bruch mit dem Musical. Ich wollte auch mal die „netten“ Rollen spielen. Wenn mein Kern nicht so weich wäre und ich nicht so verletzlich wäre, hätte ich nicht diese Schutzschicht um mich herum aufbauen müssen. Heute, mit über 40 Jahren, ist mir das wurscht und ich lasse die Leute meine ganze Verletzlichkeit und Weichheit sehen. Das konnte ich damals mit 20 Jahren noch nicht.

Foto: Rene Brunhölzl

Am Ende durften Sie auch eine tragische Rolle spielen, oder?
Ich durfte dann am Theater eine Figur spielen, die an gebrochenem Herzen stirbt. Als ich dann jeden Abend diese sterbende Frau gespielt habe, hat sich herausgestellt, dass diese Figur viel mehr mit mir zu tun hatte. Meine Kollegin Gabriele Schawinski aus Berlin ist zu mir gekommen und hat gesagt: "Du musst aus dieser Rolle wieder raus. Die hat viel zu viel mit dir zu tun. Du bist viel mehr dieses verletzliche, süße Mädchen, als du glaubst. Du kannst dich nicht abgrenzen." Und das war die heftigste Erfahrung, die ich gemacht habe.

Haben Sie ein Vorbild?
Romy Schneider war immer ein Vorbild für mich. Aber ich fand es schlimm, als ich für ein Stück über sie recherchiert und ein Zitat von ihr entdeckt habe. Sie hat gesagt: "Ich kann alles auf der Leinwand und nichts im Leben." Ich habe dann gemerkt, dass ganz viele Schauspieler so sind oder waren, sogar Doris Day. Bis heute wehre ich mich dagegen, dass Kunst nur dann große, wertvolle Kunst ist, wenn sie wehtut. Ich finde das falsch, insbesondere bei einer Romy Schneider, deren ganzes Leben eigentlich daran zerbrochen ist, die ihren Sohn, ihre Männer verloren hat. Trotzdem ist sie wieder aufgestanden und hat dann so etwas wie "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" gespielt, wo sie gemeinsam mit einem Jungen im Alter von ihrem Sohn gespielt hat. Sie muss in ein Trauma gerutscht sein. Und dann ist sie in der Presse fertig gemacht worden. Ich finde das grauenhaft und diesen Umgang schrecklich. Deswegen ist mein größtes Vorbild Ute Lemper. Ich finde, sie hat einen beeindruckenden, starken Charakter. Sie hat internationale Erfolge gefeiert und vier Kinder. Ein weiteres meiner Vorbilder ist Hildegard Knef.

Foto: Rene Brunhölzl

Gibt es auch Momente in Ihrer Karriere, die Sie gerne vergessen würden?
Sicher jener, als „Stadt, Land, Mord!“ abgesetzt wurde. Das war hart, weil da hatte es wieder einmal einen Wechsel in der Chefetage gegeben und das Opfer waren halt alle Serien, die es davor schon gegeben hatte, unter anderem wir. Wirklich schlimm war auch, als ich zum vierten Mal für die Romy nominiert war. Mein Mann stand damals auf der Bühne und verkündete die Gewinnerin in der Kategorie „Beste Schauspielerin einer Serie“. Und alle haben sich zu mir umgedreht und gesagt: "Bestimmt wirst du es." Erich hat den Umschlag geöffnet und die Romy ging an Adele Neuhauser. Sie ist dann auf die Bühne gegangen und hat zu mir gesagt: "Da hättest eigentlich du stehen sollen. Wir hätten es dir gegönnt." Das war sehr lieb, aber ein seltsamer Moment für mich. Die schlimmen Momente in meinem Beruf fangen aber immer da an, wo du merkst, dass die Filmwelt und jene als Mutter nicht wirklich miteinander vereinbar sind.

Ist es im deutschsprachigen Raum als Frau schwieriger, eine Hauptrolle zu bekommen?
Ja. Ich glaube aber, dass sich da endlich etwas ändert. Da muss sich auf jeden Fall etwas tun. So viele weibliche Geschichten wurden nie erzählt. Ich habe das oft in Drehbüchern erlebt und das immer als einen miesen Punkt empfunden: Ich bekomme eine eigentlich tolle Rolle, die Figur hat aber kein Ende und keinen Anfang, als ob sie im luftleeren Raum hängen würde. Es gibt dabei keinen großen Unterschied zwischen Deutschland und Österreich.

Foto: Rene Brunhölzl

Gibt es einen bestimmten Traum, den Sie sich noch erfüllen möchten?
Als ich gerade schwanger war, wurde ich für "Commissario Montalbano" angefragt. Das hätte ich wirklich gerne gemacht. In Italien würde ich gerne drehen. Eigentlich würde ich mir am liebsten selbst so eine Rolle schreiben, bei der diese gute, starke, aber verletzliche Frauenfigur zum Vorschein kommt, wo es eben nicht nur darum geht, hübsch zu sein, sondern um gute Geschichten und Charaktere.

Grazie, liebe Lilian, und Ci vediamo! Ciao!





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