Wien
Ute Bock Preis für Imam Demir & Rabbiner Hofmeister und "Nachbarinnen"
Der Ute Bock Preis für Zivilcourage gehen 2024 an Imam Ramazan Demir und den Rabbiner Schlomo Hofmeister. Beide setzen sich religionsübergreifenden Respekt ein. Auch der Verein "Nachbarinnen" wurde mit dem Preis ausgezeichnet.
WIEN. Ein Imam und ein Rabbiner, die gemeinsam an einem Tisch aufklären. In Zeiten des Nahost-Konflikts ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus. Genau solch ein Projekt führen Ramazan Demir und Rabbiner Schlomo Hofmeister. Seit mehreren Jahren bereits führen sie gemeinsam Vorträge vor Schülerinnen und Schüler, um über Vorurteile aufzuklären. Seit sich die Lage im Nahen Osten zugespitzt hat, wurde diese Arbeit intensiviert.
Genau für diese Aufklärungsarbeit bekamen die beiden am Donnerstag den Ute Bock Preis für Zivilcourage in Wien überreicht. Seit mittlerweile 1999 wird mit dem Preis von SOS Mitmensch an jene übergeben, welche sich besonders engagiert in dem Bereich einsetzen. "Die Aufklärungsarbeit der beiden religiösen Funktionsträger kann in der aktuellen Zeit, die oftmals von großer Polarisierung geprägt ist, gar nicht hoch genug geschätzt werden", begründet Alexander Pollak von SOS Mitmensch die Entscheidung.
Gewürdigt wird nicht nur das Projekt selbst, sondern das besondere Engagement der beiden, so Pollak: "Auch in den eigenen Communitys gibt es für verbindende Aktivitäten nicht immer nur Rückenwind. Umso beeindruckender ist das konsequente gemeinsame Auftreten der beiden gegen Vorurteile"
Geflüchtete helfen Geflüchteten
Auch die "Nachbarinnen" wurden mit dem Ute Bock Preis für ihr Engagement ausgezeichnet. Bei dem Verein agieren professionell ausgebildete Frauen mit eigener Fluchterfahrung. Sie suchen isoliert lebende Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung aus den eigenen Communitys auf, unterstützen sie zur Selbsthilfe und holen sie erfolgreich in die Mitte der Gesellschaft, erklärt man bei SOS Mitmensch.
In den zehn Jahren des Bestehens von den "Nachbarinnen", hat der Verein knapp 4.000 Familien nachhaltig betreut. "Auszeichnungswürdig ist nicht nur die Idee, so ein Projekt zu initiieren und umzusetzen, sondern großartig ist auch die professionelle Beharrlichkeit und Ausdauer, mit der das Team dieses Vereins arbeitet", so Gerlinde Affenzeller, Chefin von SOS Mitmensch.
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