Raucherdebatte
Ab morgen werden auch rauchende Gäste bestraft

- Abends genüsslich auf ein Bier. Wird sich die Anzahl der Afterwork-Treffen reduzieren?
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Larissa Reisenbauer
Das Rauchverbot tritt am Donnerstag, 31. Oktober, um Punkt Mitternacht in Kraft. Jetzt ist es fix: Auch rauchende Gäste werden zukünftig bestraft.
WIEN. Die Debatte um das Rauchverbot ist trotz Gesetzesbeschluss noch lange nicht versiegt. Denn die Angst zahlreicher Lokalbesitzer sitzt tief. Sie sind der Meinung, wenn sie das Rauchverbot, das ab Halloween zum Einsatz kommt, durchsetzen, werden sie bald das Zeitliche segnen.
Auch Peter Dobcak, Obmann der Sparte Gastronomie bei der Wirtschaftskammer Wien, sieht den Start des Rauchverbotes als äußerst heikel.
"Ich habe aus dem Marktamt erfahren, dass um 0.01 Uhr eine 80 Mann-Truppe des Marktamtes ausschwärmen wird, um zu strafen."
Probleme wegen Lärmbelästigung
Mehr Details sind derzeit aus dem Marktamt noch nicht nach außen gedrungen. Sicher ist jedoch, dass es eine sogenannte "Aktion scharf" geben wird.
Viele Wirte sitzen jetzt im Dunkeln. Die Frage steht im Raum, ob sie, um ihre Gäste ab Mitternacht nicht zu verlieren, Aschenbecher im Freien aufstellen sollen. Davon rät die Wirtschaftskammer aber ab. Denn dadurch würde es zum Anstieg des Lärmpegels kommen, der ebenfalls strafbar ist.
"Gehen drei Beschwerden gegen einen Betreiber ein - wegen Rauchens oder Lärm - gilt dieser für die Behörde als unzuverlässig und er riskiert den Verlust der Gewerbeberechtigung",
so Dobcak.
Erste Lokale sperren zu
Wien hat die Strafen für das Rauchen in Lokalen, ab 1. November, mit 800 bis 10.000 Euro festgelegt. Eine Summe, die viele Gastronomen zum Nachdenken bringt. Markus Alzinger, Inhaber des Nachtlokals "Raymonds" in Mariahilf, (die bz berichtete) ist nicht der einzige Lokalbesitzer, der auf Grund der neuen Raucherregelung, sein Lokal ab 1. November schließen wird.
Eine weitere Option, die aber mit einem vorangestellten Gutachten verbunden werden muss, ist die Vorziehung der Sperrstunden.
"Der Kreislauf ist vorprogrammiert: Anrainer beschweren sich über Lärm auf der Straße, Sperrstunden werden vorverlegt und am Ende muss eine Disco um 22 Uhr zusperren",
so FPÖ-Marktsprecher Udo Guggenbichler. Dem pflichtet auch die Wirtschaftskammer bei.
Sehr hohe Strafen
Als offiziell bestätigt gilt nun auch folgendes: Nicht nur Wirte werden bei Verstöße gegen das Rauchverbot bestraft, sondern auch Gäste. Die Zigarette wird somit zur Verwaltungsübertretung. Bedeutet: Beim ersten Verstoß können noch rund 100 Euro Strafe drohen, als sogenannter "Wiederholungstäter" sogar bis zu 1.000 Euro.
In Wien ist das Ziel bis Jahresende die Hälfte aller Wiener Lokale einmal durchgecheckt zu haben. 5.000 Kontrollen, also 80 Besuche pro Tag, bedeutet das für das Marktamt.
Vizebürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) hält jedoch weiter dagegen. Er fordert eine Übergangsfrist um Wirte und Gäste an die neue Regelung zu gewöhnen. Erst danach solle gestraft werden. Er droht Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) sogar mit einer Anzeige wegen Amtsmissbrauch: "Die angekündigten Strafen ab dem ersten Vergehen widersprechen der von Türkis-Blau beschlossenen Beratungspflicht im Verwaltungsgesetz", so Nepp. Er lädt alle Wirte dazu ein sich bei Strafen an 0800/ 070 110 oder rauchverbot@fpoe-wien.at zu wenden.
Rauchverbot schützt Leben
Eines der wichtigsten Argumente gegen Rauchen in Lokalen ist die Förderung der Gesundheit. Denn laut Statistik sterben in Österreich jedes Jahr bis zu 13.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums - darunter 1.000 durch ein passives Mitrauchen.
Welcher Ansicht sind Sie? Rauchen versus Lokalsterben versus Gesundheit?
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