Sommerzeit 2023 in Wien
Am 26. März wird die Zeit wieder umgestellt
Zweimal im Jahr drehen die Wienerinnen und Wiener an der Uhr. Dieses Wochenende wird auf die Sommerzeit umgestellt. Wann genau das geschieht und ob die Zeiteisen vor- oder nachgedreht werden, erfährst du weiter unten.
WIEN. Einige mögen's, andere finden es unnötig, viele nehmen es einfach hin: die Zeitumstellung. Wie dem auch sei, am kommenden Wochenende ist es für die Wienerinnen und Wienern wieder so weit.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird um 2 Uhr Früh anlässlich der Umstellung von der Winter- auf die Sommerzeit wieder an den Uhren gedreht. Diese werden um eine Stunde, also auf 3 Uhr, vorgestellt – das ergibt am 26. März eine Stunde weniger Schlaf. Trostpflaster: es bleibt jetzt auch wieder länger hell.
Im Zuge der Krisen "vergessen"
Eigentlich hätte die Zeitumstellung bereits 2021 abgeschafft werden sollen – die Abschaffung ist aufgrund aktueller Krisen, begonnen mit der Corona-Pandemie, aber ins Hintertreffen geraten. Niemand hat das Thema seither wieder aufgebracht, hieß es aus EU-Ratskreisen gegenüber der APA. Somit dürfte die Zeitumstellung in der EU zu einem zeitlosen Nischenthema ohne aktuelle Bedeutung geworden sein. Abgesehen davon zeigt eine aktuelle Studie, dass in der Sommerzeit nach wie vor Energiesparpotenzial steckt.
Die Erhebungen aus der Schweiz belegt, dass die Sommerzeit viel Strom sparen würde. Laut der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) sind der Grund dafür aber nicht die Lampen, sondern die Klimaanlagen. Durch die Zeitumstellung im Sommer verlassen Angestellte das Büro am Nachmittag eine Stunde früher. Da der größte Teil der Kühlleistung am späteren Nachmittag anfällt, kann dadurch Energie gespart werden, wie die Empa berichtete. Die Resultate wurden kürzlich im Fachblatt "Environmental Research Letters" veröffentlicht.
Woher die Sommerzeit kommt
Die erstmalige Einführung der Sommerzeit hat einen historischen Hintergrund, aber nicht wegen der Nachwehen der Ölkrise 1973, wie viele vielleicht denken. Die erste Zeitumstellung im deutschsprachigen Raum geht viel weiter zurück, nämlich bis zu den Zeiten des Ersten Weltkriegs. Erstmals wurde da die Zeitumstellung am 30. April 1916 im Deutschen Reich sowie in Österreich-Ungarn eingeführt. Die Sommerzeit sollte die energieintensiven "Materialschlachten" des Ersten Weltkriegs unterstützen. Nach dem Krieg wurde Abstand davon gehalten.
Nach dem Anschluss 1938 galten in Österreich ab 1940 dieselben Regelungen wie im übrigen Deutschen Reich (Berliner Zeit). Da wurde die Sommerzeit im Kriegsjahr 1940 wieder eingeführt. Mit der Ankunft der Alliierten 1945 wurden viele nationalsozialistische Regelungen rückgängig gemacht. Nach dem Krieg gab es in Österreich noch bis einschließlich 1948 eine Sommerzeit, wobei man sich an Westdeutschland orientierte, aber keine Hochsommerzeit einführte.
Wieder eingeführt wurde die Sommerzeit in Europa dann im Zuge der Ölkrise, die den Kontinent besonders hart traf. Damit sollte so viel Energie wie möglich gespart werden. Denn durch die Umstellung - so die Überlegung - sollte eine Stunde Tageslicht sowohl für Haushalte als auch Unternehmen gewonnen werden. Österreich ließ sich damals etwas länger Zeit und beschloss die Einführung der Sommerzeit erst im Jahr 1979. Seit Sonntag, 6. April 1980, müssen sich die Wienerinnen und Wiener mit der Zeitumstellung "herumschlagen".
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