PRESSEGESPRÄCH WIEN RINGTURM
Bekanntgabe der Nominierungen zum Österreichischen Filmpreis 2020

- hochgeladen von René Brunhölzl
Im Jahr 2011 wurde der Österreichische Filmpreis zum ersten Mal verliehen. Was damals schlicht und informell begann, ist mittlerweile ein Highlight des heimischen Kulturkalenders. Die Akademie des Österreichischen Films, die jedes Jahr die Preisverleihung ausrichtet, wurde 2009 von 30 Filmschaffenden gegründet und umfasst mittlerweile 539 Mitglieder. Am 30. Jänner 2020 begeht man das 10. Jubiläum, bei dem rund 1200 Gäste erwartet werden – aus diesem Anlass gab ein Podium aus Filmschaffenden, Wirtschaft und Politik bei der Pressekonferenz am 4. Dezember 2019 im Wiener VIG Ringturm nicht nur die Nominierungen bekannt, sondern ging auch auf Jubiläumsschwerpunkte und -programme ein.
Die Moderation übernahm Andreas Kiendl, Schauspieler und neues Vorstandsmitglied der Akademie des Österreichischen Films.
Mercedes Echerer, Schauspielerin und Obfrau der Akademie des Österreichischen Films, begrüßte. Echerer hat im November von Gründungsobmann Josef Aichholzer übernommen.
Wie jedes Jahr wurden die Nominierten von den Podiumsteilnehmer/innen verlesen. Die Akademie des Österreichischen Films gratuliert herzlich.
Die Nominierungen finden Sie hier: www.oesterreichische-filmakademie.at/2020/nominierungen2020.html
Die Nominierungen wurden von den wahlberechtigten Mitgliedern der Akademie nach Sichtung von 16 Spielfilmen, 22 Dokumentarfilmen und 18 Kurzfilmen bestimmt. Im zweiten Wahlgang des streng geheimen Wahlverfahrens werden schließlich die Preisträgerinnen und Preisträger gewählt. Die spiralförmige Preisskulptur aus Aluminium stammt von der renommierten österreichischen Künstlerin VALIE EXPORT.
Akademie-Präsident Stefan Ruzowitzky ging in seinem Statement auf die Bedeutung des Österreichischen Filmpreises zwischen praktischem Nutzen und Emotion ein: „Pragmatisch betrachtet sind Filmpreise vor allem ein wichtiges Marketingtool, um die Aufmerksamkeit auf einen Film beziehungsweise auf die Arbeit eines Kreativen zu lenken. Auf einem persönlich-emotionalen Level brauchen wir alle doch hin und wieder ein bisschen Lob und Anerkennung!“ Das Ziel, so Ruzowitzky weiter, müsse sein, den „österreichischen Film“ als positiv besetzte Marke in den Köpfen der Menschen zu verankern: „Das heimische Publikum muss verstehen, dass nur österreichische Filme ihre ureigenste Lebensrealität darstellen und daher einen Startvorteil haben sollten.“
Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich, freute sich, den Österreichischen Filmpreis erneut in Grafenegg begrüßen zu dürfen, lobte das Engagement kinokultureller Initiativen und verwies auf die umweltpolitischen Maßnahmen der Lower Austrian Film Commission. Man wolle die Filmschaffenden nämlich nicht nur finanziell, sondern auch beratend unterstützen: „Unsere im besonderen Maße innovative Filmservicestelle, die LOWER AUSTRIAN FILM COMMISSION – LAFC, berät und begleitet ebenfalls zahlreiche Filmproduktionen. Mit dem EVERGREEN, dem ersten Green Guide Österreichs, nimmt die LAFC eine Vorreiterrolle bei diesem so wichtigen Thema ein. Neben Weiterbildungsangeboten für professionelle Filmschaffende und der Wissensvermittlung für den Nachwuchs baut die LAFC nun ihr bestehendes Angebot zum EVERGREEN Prisma aus. Diese digitale Plattform wird zur 10. Filmpreisgala im Jänner 2020 online gehen und der Filmbranche als Schnittstelle zum nachhaltigen Wissensspektrum dienen.“
Veronica Kaup-Hasler, Wiener Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, verwies auf die Wichtigkeit von Filmförderung sowie auf die Institution Kino als Ort der Kommunikation: „Mit dem Filmfonds Wien und der Filmförderung der Kulturabteilung zählt Wien zu den höchsten regionalen Filmförderstellen des Landes. Die Ermöglichung von Filmproduktion in ganz unterschiedlichen Genres ist ein großes Anliegen, aber auch die Stärkung der Kinos als Kultur- und Bildungseinrichtungen. Sie sind Orte der Begegnung, der Kommunikation und der Vermittlung. Sie werden in Zukunft als audiovisuelle Zentren noch wichtiger werden.“ Weiters thematisierte Kaup-Hasler die prekäre Arbeitssituation in der Film- und Kulturbranche: „Kulturarbeit ist Arbeit und sollte dementsprechend bezahlt werden. Es ist kein Hobby!“
Teresa Indjein, Leiterin der Sektion für kulturelle Auslandsbeziehungen BMEIA, freute sich über die langjährige Kooperation mit der Akademie des Österreichischen Films in Sachen Kurzfilm: „Die „Österreichische Kurzfilmschau“ ist eine Kooperation des Außenministeriums und der Akademie des Österreichischen Films, deren Filme nun schon zum achten Mal um die Welt reisen werden. Mit der jährlichen Auswahl (...) gelingt es immer wieder zu überraschen und zu faszinieren. Start der Schau ist die stets großartige erste Präsentation der neuen „Österreichischen Kurzfilmschau“ im November in Wien, die von der Akademie des Österreichischen Films gestaltet wird. (…) Seit ihren Anfängen war die „Österreichische Kurzfilmschau“ in 36 Ländern zu sehen und es kommen immer weitere Länder hinzu, so war die Schau heuer erstmalig in Taiwan, Lettland, Nicaragua und Serbien zu sehen.“
Am Podium in Vertretung von Bundesminister Alexander Schallenberg anwesend war Jürgen Meindl, Leiter der Sektion für Kunst und Kultur im Bundeskanzleramt. Alexander Schallenberg, Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres und Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien betont in seinem Statement für die Pressemappe den internationalen bzw. europäischen Konnex des heimischen Filmschaffens: Der österreichische Film biete „wichtige Impulse für die heimische Kulturlandschaft und ist darüber hinaus regelmäßig bei zahlreichen Filmfestivals und Kinos im Ausland vertreten. So sind besonders die internationalen Erfolge der Filmschaffenden immer auch ein Auftrag, auf nationaler Ebene die richtigen Bedingungen für die Qualität, Innovation und Vielfalt des österreichischen Films sicherzustellen und dieses Ziel gleichermaßen auf europäischer Ebene zu verfolgen.“
Mariana Kühnel, Generalsekretär-Stellvertreterin, Wirtschaftskammer Österreich, war in Vertretung von Harald Mahrer, Präsident Wirtschaftskammer Österreich am Podium. In seinem Statement für die Pressemappe betonte Mahrer, dass die Wirtschaftskammer Österreich den Österreichischen Filmpreis bereits seit seinem Bestehen unterstütze. Auch Bund und Länder müssten über ihre Filmförderungen das Kulturgut Film auch weiterhin nachhaltig unterstützen: „Dazu gehört beispielsweise auch die Förderung Filmstandort Österreich (FISA), zu deren Fortführung und Weiterentwicklung ich in meiner damaligen Funktion als Wirtschaftsminister auch gerne beigetragen habe. Der Filmpreis ist eine schöne Gelegenheit, die Filme und die Leistung der daran beteiligten Produzent/innen und Filmschaffenden und Schauspieler/innen zu würdigen und die Filme in ihrer ganzen Vielfalt in ihrem kreativen, analytischen und auch gesellschaftskritischen Ansatz sprechen zu lassen. Wenn sie darüber hinaus noch Publikumsakzeptanz und Kinobesuche gerieren, umso besser!“
Kathrin Zechner, Programmdirektorin ORF, betonte, dass der ORF und der Österreichische Filmpreis untrennbar miteinander verbunden seien und einander gegenseitig beflügelten. Zechner sprach von einer Erfolgsstory: „Welch unglaublicher Einsatz der Akademie des Österreichischen Films für das Sichtbar-Machen, selbstbewusstes Aufzeigen einer kreativ glänzenden Branche und Zunft! Ich gratuliere von Herzen!“ Sie freue sich auf weitere 10 Jahre eines wachsenden, gedeihenden und ausgezeichneten Filmschaffens, so Zechner.
Der ORF bringt rund um das 10. Jubiläum des Österreichischen Filmpreises ein ausführliches Programm, das neben Spielfilmen wie COPS, ERIK & ERIKA oder 3 TAGE IN QUIBERON auch Sendungen wie Studio 2, Stöckl, Willkommen Österreich, oder KulturMontag umfasst. Zudem überträgt die TVthek des ORF – tvthek.orf.at – die Preisverleihung am 30. Jänner 2020 mittels APA-Livestream online.
Peter Schöber, Geschäftsführer ORF III, freute sich über die langjährige enge Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmpreis und wies auf das umfangreiche Begleitprogramm auf ORF III rund um die Preisverleihung hin: „ORF III ist auch 2020 wieder Medienpartner der Akademie des Österreichischen Films und gestaltet anlässlich des Österreichischen Filmpreises einen Programmschwerpunkt. Neben regelmäßiger Berichterstattung im werktäglichen Magazin „Kultur Heute“ in der Verleihungswoche präsentiert ORF III am Donnerstag, dem 30. Jänner 2020, einen Programmabend ganz im Zeichen der Gala.“
Walter Ruck, Präsident der WK Wien, ging in seinem Statement für die Pressemappe auf das Medium Film als wichtigen Wirtschaftsfaktor ein: „Wien ist ein gefragter Produktionsstandort mit attraktiven Originalschauplätzen, qualifizierten Fachkräften und innovativen Unternehmen. Und das in einer Zeit, die für die gesamte Branche eine sehr bewegte ist: Zum einen gibt es durch die Digitalisierung unserer Lebenswelten neue Kanäle, Anbieter aber auch Produzenten am Markt, zum anderen ändert sich mit den neuen Angeboten aber auch das Seherverhalten drastisch.“ Ruck wurde von Maria Smodics-Neumann, Abg.z.NR, Obfrau der Sparte Gewerbe u. Handwerk der WKO
Wien, vertreten.
Veit Heiduschka, Geschäftsführer VAM Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien, betonte, dass der Stillstand des österreichischen Filmschaffens im Zusammenspiel mit der Politik überwunden werden müsse: „In den vergangenen Jahren sind die Förderungen nicht valorisiert worden. Es gab einen Stillstand, der das gesamte österreichische Filmschaffen geschwächt hat. Unsere Wünsche an die neue Regierung sind vielfältig, aber besonders eine Aufstockung der bestehenden Förderungen sehen wir als absolute Notwendigkeit, um Vielfalt und Qualität erhalten zu können.“
Auf das Thema Förderungen ging auch Josef Kirchberger, Geschäftsführer ART for ART Theaterservice GmbH, ein, nachdem er dem Österreichischen Filmpreis zum Jubiläum gratuliert hatte: „Die Gratulation (...) ist verbunden mit dem zwangsläufig andauernden Appell an die Kulturpolitik, die Mittel zur Förderung des österreichischen Films anzupassen. Die Herausforderungen an eine Branche, deren Entwicklung nicht stillsteht, machen eine konsequente finanzielle Unterstützung nötig.“
Gernot Schödl, Geschäftsführer der Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden (VdFS) ging auf die Umsetzung interessenpolitischer Agenden im audiovisuellen Sektor ein, darunter die Lizenzierungspflicht für Online-Plattformen wie YouTube oder Facebook. Manche Bestimmungen zum Urhebervertragsrecht bedürften allerdings noch einer inhaltlichen Konkretisierung und Ausgestaltung. Dies, so Schödl, müsse in gutem Einvernehmen zwischen Urheber/innen bzw. ausübenden Künstler/innen auf der einen und Verwerter/innen (Produzent/innen, Rundfunkanstalten, etc.) auf der anderen Seite – sozusagen „sozialpartnerschaftlich“ – geschehen.
Roland Teichmann, Direktor des Österreichischen Filminstituts, gratuliert dem Österreichischen Filmpreis in seinem Text für die Pressemappe zum 10. Jubiläum: „Dieses Jubiläum verleitet zu höflichen Rückblicken auf viele großartige Filme und Momente, aber der Blick voraus ist wesentlich spannender! Die Kunst, und das gilt ganz besonders auch für den Kinofilm, muss immer nach vorne blicken, wenn sie auf der Höhe der Zeit sein und die Gesellschaft reflektieren und beeinflussen will. Die Basis dafür ist Unabhängigkeit, Diversität und Eigenständigkeit.“
Michael Stejskal, Geschäftsführer Votiv Kino / Filmladen Filmverleih, ging auf die Jubiläums-Kooperation „Österreichischer Filmpreis: 10 Jahre, 10 Filme“ ein: „,10 Jahre, 10 Filme‘ ist eine Retrospektive zum zehnjährigen Jubiläum des Österreichischen Filmpreises. Als Kuratorin konnte die Filmkritikerin Alexandra Seibel gewonnen werden, die von uns zu einem subjektiven Streifzug durch die Preisträgerfilme eingeladen wurde. Sie hat aus allen Preisträgerkategorien des letzten Jahrzehnts einen Film ausgewählt und wurde von uns eingeladen, als zehnten Film einen Titel zu nominieren, der ihrer Ansicht nach zu Unrecht leer ausgegangen ist.“ Nach dem jeweiligen Film gibt es Q&As. Weiters kündigte Stejskal an, dass am Wochenende nach der Preisverleihung bei einem Akademie-Screening der Beste Spielfilm, der Beste Dokumentarfilm sowie der Beste Kurzfilm im Votiv Kino über die Leinwand flimmern werden.
Am Ende der Pressekonferenz bedankte sich Marlene Ropac, Geschätsführerin der Akademie des Österreichischen Films, bei allen Förderern und Sponsoren und Kooperationspartner/innen, insbesondere der LOWER AUSTRIAN FILM COMMISSION, die sich schon seit geraumer Zeit eine Vorreiterrolle im Bereich Green Filming übernimmt. Weiters stellte Ropac die Nachhaltigkeitsbeauftragte Antonia Prochaska vor, die in der Akademie des Österreichischen Films auch für das Projektmanagement zuständig ist. Prochaska erzählte noch kurz, was die Akademie in Sachen Sustainability für 2020 plant. So wird für 2020 etwa das Österreichische Umweltzeichen angestrebt.
Am Podium anwesend waren:
Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich
Veronica Kaup-Hasler, Wiener Stadträtin für Kultur und Wissenschaft
Teresa Indjein, Leiterin der Sektion für kulturelle Auslandsbeziehungen BMEIA
Jürgen Meindl, Leiter der Sektion für Kunst und Kultur im Bundeskanzleramt
Harald Mahrer, Präsident Wirtschaftskammer Österreich
Kathrin Zechner, Programmdirektorin ORF
Peter Schöber, Geschäftsführer ORF III
Maria Smodics-Neumann, Abg.z.NR, Obfrau der Sparte Gewerbe u. Handwerk der WKO Wien (i.V. von Walter Ruck, Präsident der WK Wien)
Veit Heiduschka, Geschäftsführer VAM Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien
Gernot Schödl, Geschäftsführer VdFS Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden
Josef Kirchberger, Geschäftsführer ART for ART Theaterservice GmbH
Michael Stejskal, Geschäftsführer Votiv Kino / Filmladen Filmverleih
Akademie des Österreichischen Films
Stefan Ruzowitzky, Präsident
Mercedes Echerer, Obfrau
Mirjam Unger, Inszenierung Österreichischer Filmpreis 2020
Marlene Ropac, Geschäftsführerin
Alexandra Valent, Projektleitung Österreichischer Filmpreis
Fotos ©René Brunhölzl
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