1.500 Freiwillige
Caritas zieht positive Bilanz zur Wiener Winternothilfe
Die Caritas präsentiert eine Zusammenfassung der Winternothilfe für obdachlose Menschen, darunter über 9.200 Anrufe beim Kältetelefon, 18.000 Besuche in den pfarrlichen Wärmestuben und die Unterstützung von in den mehr als 1.500 Freiwilligen.
WIEN. Die Winternothilfe der Caritas der Erzdiözese Wien ist seit Anfang November wieder voll aktiv. Mit wenigen Tagen vor Ostern und bei Frühlingswetter präsentiert die Caritas nun die erste Bilanz des Wintereinsatzes.
"Auch in dieser Wintersaison war unser Ziel von Anfang an klar: Kein Mensch soll auf den Straßen Wiens erfrieren müssen. Besonders für obdachlose Menschen ist die kalte Jahreszeit ganz besonders hart, auch milde Temperaturen können bei Aufenthalten im Freien gefährlich sein", erklärt Caritasdirektor Klaus Schwertner.
Weiter führt er fort, er sei dankbar, dass dieses Ziel diesen Winter erreicht wurde. Besonderer Dank gelte den 1.500 Freiwilligen, die sich während der Wintermonate beim Caritas Kältetelefon, in den Wärmestuben oder etwa in den Notquartieren engagiert haben.
Täglicher Streetwork Einsatz
Von November bis Ende April bietet die Caritas in Wien unter der Nummer 01/480 45 53 sieben Tage die Woche rund um die Uhr das Kältetelefon an. Seit Anfang November haben über 9.200 Personen allein in Wien diese Nummer gewählt, wobei mehr als 90 Freiwillige diese Anrufe entgegengenommen haben. Allein im ersten Monat, der von einem massiven Wintereinbruch mit Schneefall und eisigen Temperaturen geprägt war, gingen über 1.600 Anrufe beim Kältetelefon ein.
Die Teams und der Kältebus der Caritas haben die obdachlosen Menschen auch mit winterfesten Schlafsäcken, Winterkleidung und warmen Decken versorgt. So sei es ihnen laut Schwertner gelungen, über 380 akut obdachlosen Menschen ein warmes Notquartier in Wien zu vermitteln.
Unterstützung in der "Gruft"
Seit Anfang November konnten in der Obdachloseneinrichtung "Gruft" über 35.400 Mahlzeiten an obdachlose Menschen ausgegeben und über 8.000 Mal ein warmes Bett geboten werden. In den Pfarren der Erzdiözese Wien wurde ebenfalls viel Hilfe geleistet. Insgesamt 1.300 Freiwillige betreuten die Gäste in den 42 Wärmestuben, die bis Ende März von Pfarren und Caritas gemeinsam geöffnet wurden. Bei über 327 Öffnungstagen verzeichneten diese Wärmestuben rund 18.00 Besuche.
Sowohl von obdachlosen Menschen als auch solchen, die eine Wohnung haben, aber nicht genug finanzielle Mittel haben, um sie angemessen zu heizen, wurden die Wärmestuben besucht. Besonders groß war das Interesse an den drei Frauenwärmestuben in diesem Winter, wo 550 Besucherinnen mit kleinen Mahlzeiten und warmen Aufenthaltsräumen versorgt wurden.
„Die Hilfsbereitschaft für obdachlose Menschen war auch diesen Winter überwältigend. Noch nie haben wir so schnell so vielen Spenden, etwa für das Gruft-Winterpaket, sammeln können. Dafür möchte ich mich herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern und ganz besonders bei Robert Kratky und seiner Instagram Community für die tatkräftige Unterstützung im letzten Jahr bei unserer Gruft-Winterpaket-Spendenaktion bedanken“, so Schwertner.
Canisibus und Louisebus im Einsatz
Der Canisibus der Caritas, auch bekannt als Suppenbus, ist seit über 30 Jahren jeden Abend in Wien im Einsatz und wird von immer mehr armutsbetroffenen Menschen aufgesucht. In den letzten Monaten wurden rund 41.200 warme Mahlzeiten von über 150 Freiwilligen Helferinnen und Helfern zubereitet und an verschiedene Stationen in Wien ausgegeben.
Auch zum Louisebus, der Menschen ohne Krankenversicherung medizinische Versorgung bietet, kommen immer mehr Menschen. Insgesamt 17 freiwillige Ärtzinnen und Ärtze sowie 19 Assistentinnen und Assistenten konnten 1.109 Menschen behandeln.
Die Winternothilfe läuft mit Ende April aus, doch die diversen Hilfsangebote werden im Sommermodus weiterlaufen. "Der Winter ist vorbei. Unsere Hilfe geht weiter. Denn so wie die Kälte im Winter, wird auch die Hitze im Sommer durch die Klimakrise zunehmend gefährlicher für obdachlose Menschen und Obdachlosigkeit gibt es an 365 Tagen im Jahr – unsere Hilfe auch", betont Schwertner.
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