Gericht
Dschihadisten-Prozess in Wien endet mit Schuldsprüchen
Neun Stunden dauerten die Beratungen der Geschworenen. Nach Mitternacht gab es Schuldsprüche für drei Angeklagte.
ÖSTERREICH. In der Nacht auf Mittwoch ist am Wiener Straflandesgericht der große Dschihadisten-Prozess mit drei Schuldsprüchen für die Hauptangeklagten zu Ende gegangen, darunter der ehemalige der ehemalige "Hassprediger" Mirsad O. (keine zusätzliche Strafe, 20 Jahre Haft aus einem früheren Urteil).
Die beiden anderen Männer sollen für die Terrormiliz "Islamischer Staat" gekämpft haben (viereinhalb und sechseinhalb Jahre Haft). Ihre mitangeklagten Ehefrauen wurden freigesprochen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, sie wurden erst nach Mitternacht verkündet. Die Geschworenen hatten neun Stunden für die Beratung benötigt.
"Wünschte, jemand hätte mit die Hand gereicht"
Der Hauptangeklagte, er ist gebürtiger Tschetschene, soll Ende 2013 gemeinsam mit Ehefrau und Tochter Ende August 2013 nach Syrien gereist sein und im Bürgerkrieg gegen das Assad-Regime auf Seiten des IS gekämpft haben., wobei er laut Anklage eine Führungsfunktion innehatte. Er soll laut Staatsanwaltschaft eine besonders grausame Gruppe an Tschetschenen angeführt haben, die Zivilisten hinrichtete.
Der Angeklagte Turpal I. hatte vor Gericht beteuert, es handle sich um eine Verwechslung. Er habe in Syrien lediglich das Grab seines Schwagers besucht. Der Ex-"Hassprediger" Mirsad O. zeigte sich großteils geständig: "Es tut mir leid, dass es passiert, ich kann es nicht mehr ändern. Ich hätte mir gewünscht, damals hätte mir einer die Hand gereicht."
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