Hornmanufaktur Petz
Ein Wiener verleiht Hörnern ganz viel Persönlichkeit
Die Hornmanufaktur Petz in Rudolfsheim-Fünfhaus interpretiert traditionelles Handwerk neu.
WIEN. Gab es Anfang des 20. Jahrhunderts noch 200 Hornkammmacher in Österreich, so ist es heute ein freies Gewerbe. Dieses hat sich Thomas Petz von seinem damals 80-jährigen Großvater von Grund auf beibringen lassen. „Ich fand den Geruch in der Werkstatt immer besonders. Das sind Kindheitserinnerungen.”
Hin und weg war der junge Petz von dem Handwerk. Das war 2008 der Startschuss zur Revitalisierung der Manufaktur in der Rudolfsheimer Nobilegasse.
Von Kamm bis Eierbecher
Das verarbeitete Horn – rund drei Tonnen pro Jahr – wird aus Zentral- und Südafrika bezogen und ist ein Abfall- bzw. Nebenprodukt der Fleischindustrie. „Heimische Rinder haben leider zu kurze und dünnwandige Hörner dafür”, so Petz. Die Spitzen werden abgetrennt, das hohle Horn aufgeschnitten und unter Hitzeeinwirkung zu Platten gepresst. Nach mindestens drei Monaten Lagerzeit wird es verarbeitet.
Schon die Großeltern hatten neben dem Hornkamm bis zu 400 weitere Artikel im Angebot: von Schmuck über Tischkultur bis zu Accessoires. Der Qualitätsanspruch setzt sich bis heute fort. Aufgrund seiner Farbgebung ist jedes Stück ein Unikat. Warum Hornprodukte voll im Trend liegen, ist für Petz leicht zu erklären: „Ein klassischer Hornkamm besticht mit seiner antistatischen Wirkung. Er lädt das Haar nicht auf, ist am Zahn poliert und schön anzugreifen", schwärmt er von seinem Paradeprodukt.
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