Florian Scheuba: "Mir graust leider immer öfter"

- <f>Beim bz-Interview im Café Aumann:</f> Kabarettist Florian Scheuba hat in Währing seit fast 20 Jahren seinen Lebensmittelpunkt.
- Foto: Markus Spitzauer
- hochgeladen von Thomas Netopilik
In seinem neuen Programm "Folgen Sie mir auffällig" geht der Kabarettist mit der Politik hart ins Gericht.
Was sind die Inhalte Ihres neuen Programms? Worum geht es Ihnen dabei primär?
FLORIAN SCHEUBA: Ich möchte die Besucher mit meiner Politik-Satire einfangen. Dazu brauche ich auch die Resonanz aus dem Publikum. Es soll mir in diesen zwei Stunden uneingeschränkt folgen und ich übersetze ihm dafür ein paar absolute Schmankerl aus der aktuellen Politik. Dabei geht es vor allem um das Thema Wahrheit.
Gibt es die Wahrheit eigentlich noch?
Im Zeitalter von Fake News und alternativen Fakten wird es immer schwieriger. Damit setzt sich mein neues Programm wesentlich auseinander. In Amerika informieren sich die Menschen mittlerweile schon mehr über Satiresendungen als über die klassischen Nachrichtensendungen.
Sehen Sie sich als Informationsquelle für die Menschen?
Ich betreibe investigative Satire. Ich will Menschen Dinge näherbringen, die sie übersehen und nicht verstanden hätten. Es ist eine Art Übersetzungs-arbeit.
Brodelt es in letzter Zeit öfters in Ihnen?
Mir graust leider immer öfter. Zum Glück kann ich meinen Zorn durch meine Arbeit etwas kanalisieren. Es gibt leider immer mehr Dinge, die einfach untergehen. Ständig werden via Internet neue Säue durchs Dorf getrieben und dabei viele Schweine am Wegesrand übersehen.
Zum Beispiel?
Herbert Kickl und seine dunklen Machenschaften zum Beispiel. Er war Teilhaber einer Werbeagentur in Kärnten, es wurden Scheinrechnungen ausgestellt und es gab Rückzahlungen an die FPÖ. Dazu gibt es polizeilich anerkannte Zeugenaussagen. Als Abgeordneter hatte er früher Immunität, jetzt als Innenminister nicht mehr.
Es wird aber schon auch gelacht, oder?
Na klar. Das ist ja der Sinn der investigativen Satire. Dinge, über die man gelacht hat, merkt man sich viel leichter. Ich denke nur an den Spruch "Wo war mei Leistung?". Das haben dann alle verstanden.
Sie wohnen seit vielen Jahren im 18. Bezirk. Was gefällt Ihnen hier so gut?
Ich bin hier seit dem Jahr 2000 und wohne in der Nähe des Schafbergs. Hier kann ich lange Spaziergänge unternehmen und mir dabei meine Gedanken machen. Ich bin sehr gerne im 18. Bezirk.
Wie sehr sorgen Sie sich derzeit um Ihre Rapidler?
Das ist eine gemeine Frage. Derzeit läuft’s leider gar nicht bei den Grün-Weißen. Zum Glück schwächeln aber auch die Violetten. Das macht es ein bisschen erträglicher.
Zur Person:
Florian Scheuba (52) ist ein österreichischer Kabarettist, dem sein Durchbruch in den 1980er-Jahren mit den "Hektikern" gelang. Zuletzt war er im ORF als einer der drei "Staatskünstler" zu sehen. Alle Spieltermine gibt es online unter www.florianscheuba.at


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