Novemberpogrom
Gedenkveranstaltungen finden in ganz Wien statt
In den kommenden Tagen finden in Wien zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, welche an die Novemberpogrome im Jahr 1938 erinnern sollen.
WIEN. Vor 81 Jahren, exakt in der Nacht auf den 10. November 1938, begann die systematische Verfolgung der jüdischen Glaubensgemeinschaft im Dritten Reich. Juden wurden enteignet, verfolgt und ermordet.
In den kommenden Tagen finden in Wien zahlreiche Veranstaltungen statt, die das Gedenken daran aufrecht erhalten sollen. Die bz hat die wichtigsten Events zusammengefasst:
Zerstörung einer Synagoge
Die Interreligiöse Dialoggruppe Favoriten lädt am Mittwoch, 6. November, ab 17 Uhr auf den Humboldtplatz. Anlässlich der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Vereinssynagoge wird eine Gedenkfeier beim Denkmal für die Synagoge abgehalten.
Gedenkmarsch
Den Anfang macht der am Donnerstag, 7. November, stattfindende Gedenkmarsch der Jugendkommission der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Unter dem Titel "Light of Hope" startet der Marsch um 19 Uhr am Heldenplatz vor dem Eingang des "Haus der Geschichte Österreich". Dort findet auch gleichzeitig die Ausstellung "Nicht mehr verschüttet. Jüdisch-österreichische Geschichte in der Wiener Malzgasse" statt.
Ein Ende findet der Marsch am Judenplatz, wo auch eine Abschlusszeremonie veranstaltet wird.
Gedenkmatinee
Am Freitag, 8. November, findet im Jüdischen Museum eine Gedenkmatinee statt. Darin werden Zeitzeugen sowie Angehörige über ihre Erlebnisse sprechen. Anwesend sind zum Beispiel Hans Menasse, Dora Schimanko und Jenny Mitbreit.
Film über das jüdische Exil
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften zeigt am Freitag, 8. November, ab 17 Uhr den Film "The Class of ’38. Exile & Excellence". Um Anmeldung wird gebeten.
Es wurde eine Homepage zu dem Film veröffentlicht. Ziel: Auch Jugendliche sollen sich mit der Thematik identifizieren und auseinandersetzen können.
Erzählungen über die Judenverfolgung
In Mariahilf stand am Loquaiplatz damals die zweitgrößte Synagoge Wiens. Auch diese fiel dem Dritten Reich zum Opfer. Der sechste Bezirk veranstaltet daher am Freitag, 8. November, ab 19 Uhr eine Gedenkveranstaltung am Loquaiplatz 5-6.
Dabei werden Erzählungen aus dieser schrecklichen Zeit geschildert. Der jüdisch-ukrainische Geiger Ioulij Malakh wird diese mit Werken von Johannes Sebastian Bach begleiten.
Treffpunkt für die Veranstaltung ist vor dem Eingang zum Pensionistenwohnheim am Loquaiplatz. Der Bezirk bittet um die Mitnahme von Kerzen, die gemeinsam zum Gedenken an die Opfer im Rahmen des Events angezündet werden.
Gedenkspaziergang durch Neubau
Am Sonntag, 10. November, findet ein antifaschistischer Rundgang durch den Bezirk statt. Sechs Orte jüdischen Lebens werden besucht und es gibt einen Ausklang mit warmen Essen und Getränken in der Mondscheingasse 11. Start ist beim Christian-Broda-Plaz um 15 Uhr. Die Teilnahme ist gratis. Nähere Informationen dazu unter www.rundgang.blogsport.de
Theater gedenken der Judenverfolgung
Der Sonntag, 10. November, steht im Zeichen der Wiener Theater. Das Volkstheater und auch das Theater in der Josefstadt haben spezielle Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer in ihr Programm aufgenommen.
Das Volkstheater lädt ab 11 Uhr zur Gedenk-Matinee, die sich in einer szenischen Lesung dem autobiografischen Text "Der verlorene Ton" von Lida Winiewicz, widmet. Darin beschreibt die Autorin ihr Überleben in Wien während des Zweiten Weltkriegs. Tickets sind ab 5 Euro erhältlich.
Das Theater in der Josefstadt lädt am Sonntagabend zur Lesung "Es kann nicht wahr sein". Es werden historische Originaldokumente der Strafverfahrensakten des Volksgerichts Wien gelesen. Gestartet wird um 19.30 Uhr. Karten dafür sind bereits ab 6 Euro erhältlich.
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