Akuter Ärztemangel
Gesundheitliche Versorgung in Wiener Schulen bedroht
Die medizinische Versorgung in den Wiener Schulen wird immer schlechter, da es kaum noch Schulärztinnen und Schulärzte gibt.
WIEN/OTTAKRING. Der Mangel an Schulärzten und Schulärztinnen in Wiens Schulen nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Diese Lücke hat schwerwiegende Konsequenzen für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler. Ein alarmierendes Beispiel findet sich an der Volksschule Grundsteingasse in Ottakring, wo seit zwei Jahren keine Schulärztin oder kein Schularzt zur Verfügung steht, heißt es in einem "Wien Heute"-Bericht.
Die Auswirkungen dieses Mangels sind deutlich spürbar. Direktorin Petra Müller erklärt gegenüber dem ORF: "Die Reihenuntersuchungen für die Kinder, die jetzt in der ersten Klasse sind, sind im letzten Jahr ausgefallen. Das heißt, die Kinder wurden nicht von der Schulärztin untersucht." Dieser Zustand führte zu einem Mangel an Informationen über die Gesundheit der Kinder und mögliche gesundheitliche Probleme.
Fehlende Untersuchungen
"Wien Heute" berichtete am 29. September über die prekäre Situation an Wiens Schulen. Akute oder chronische Krankheiten mit Langzeitfolgen bleiben oft unentdeckt, da die notwendigen Untersuchungen ausfallen. Ein besorgniserregendes Beispiel ist ein ukrainisches Kind, bei dem erst kürzlich eine Tuberkulose-Erkrankung diagnostiziert wurde, die durch die fehlenden Untersuchungen lange unentdeckt blieb.
Die Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonal gestaltet sich ebenfalls schwierig. Die sprachliche Barriere aufgrund vieler Kinder mit Flüchtlings- oder Migrationshintergrund erschwert den Informationsaustausch erheblich. Im Gespräch mit "Wien Heute" betonte Direktorin Petra Müller: "Impfungen sind immer ein bisschen ein Problem, weil es oft bei den Eltern keine Impfpässe gibt, die aus verschiedenen Ländern kommen oder die nicht mehr wissen, wie oft ihr Kind geimpft wurde."
Projekt "School Nurses"
Die Stadt Wien, vertreten durch die MA 15 (Gesundheitsdienst), hat bisher 50 Schulärztinnen und Ärzte eingestellt, die die derzeit nicht fest besetzten Schulen aufsuchen und die gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen durchführen. Parallel dazu werden mobile Impfteams eingesetzt, um das Schulimpfangebot aufrechtzuerhalten. Die MA 15 arbeitet auch an der Umsetzung des Projekts "School Nurse", das sich derzeit in der Pilotphase befindet und auf eine bessere Gesundheitsversorgung in den Schulen abzielt. Die BezirksZeitung berichtete:
Es ist offensichtlich, dass der Mangel an Schulärzten in Wiens Schulen ein dringendes Problem darstellt. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler stehen auf dem Spiel, und es ist unerlässlich, dass alle relevanten Behörden und Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten, um diese Angelegenheit zu lösen und sicherzustellen, dass keine Kinder aufgrund des Mangels an medizinischer Betreuung leiden müssen.
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