670.000 Euro Schaden
Hochstapler wurde nach 20 Jahren in Wien verurteilt

- Der Mann verwendete fremde Kreditkarten und schloss fremde Kreditkartenverträge ab. (Symbolfoto)
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- hochgeladen von Evelyn Wanz
Er betrog Banken, nutzte fremde Kreditkarten und hatte mit Frauen gleichzeitig ein Verhältnis. Für seine illegale Taten wurde der Hochstapler am Freitag am Straflandesgericht Wien verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
WIEN. Am Straflandesgericht Wien kam es am Freitag zu einem Prozess wegen schweren Betrugs, der über 20 Jahre lang gelaufen sein soll. Davon betroffen waren Banken, Kreditgeber und mehrere Frauen. Der angeklagte Mann wurde in fast allen 130 Punkten schuldig gesprochen. Vom Straflandesgericht wurde er wegen schweren Betrugs und Untreue zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Der geständige Mann akzeptierte die Strafe, die Staatsanwalt gab allerdings noch keine Erklärung ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Bereits seit 2003 betrieb der 56-Jährige illegale Machenschaften. Über die Jahre hinweg solle der Schaden auf bis zu 670.000 Euro gestiegen sein. „Es war ein Lügengebilde. Ich wollte immer mehr sein, als ich selber bin", sagte der Betrüger beim Prozessauftakt Ende Juli. Er war mit mehreren Frauen gleichzeitig liiert. Als Grund dafür nannte er seinen "Jagdinstinkt, der ihn ablenken solle".
Leben als Schauspiel
Zum Festnahme-Zeitpunkt war der Mann mit zwei Frauen gleichzeitig in einer Beziehung. Beide Liebschaften lernte er auf Partner-Plattformen kennen. Keine der beiden Frauen wusste jedoch voneinander. Er lebte in deren Wohnung, benutzte deren Karten und spielte ihnen ein erfundenes Leben vor.

- Rund 20 Jahre lang war der Mann als Betrüger aktiv. Nun musste er sich vor dem Wiener Straflandesgericht dafür verantworten.
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So habe er zum Beispiel angegeben, 50 Millionen Euro geerbt zu haben. "Ich habe nicht gewusst, dass er ein professioneller Betrüger ist", sagte eine der Frauen. Viele illegale Handlungen bemerkten sie erst im Nachhinein. So habe er unter anderem einen Garagenplatz auf ihren Namen angemeldet oder mit einer gefälschten Unterschrift einen Kredit von 25.000 Euro aufgenommen. Für jede Situation hatte er eine passende Lüge parat.
Liebesbriefe aus dem Gefängnis
Der 56-Jährige wurde bereits schon einmal festgenommen. Zu einem Kontaktabbruch mit den Frauen führte das nicht. Der Betrüger schrieb ihnen aus dem Gefängnis Liebesbriefe. Von seiner Betrugsmasche waren weitere Frauen betroffen. Mit einer Betroffenen war er 2012 bis 2016 liiert. Dieser täuschte er eine Tumorerkrankung vor, zog ihr Geld ab und schloss auf ihren Namen Kreditverträge ab. "Er war der Regisseur im Schauspiel seines Lebens. Es war alles Fake", sagte die Betroffene.

- Aus dem Gefängnis gab es Liebesbriefe. (Symbolbild)
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Besonders schlimm traf es eine Frau, mit der er von 1994 bis 2014 verheiratet war. Nach seiner Scheidung bezahlte er der Frau und dem Sohn keinen Unterhalt, sodass die Frau zwischenzeitlich nur 50 Euro zur Verfügung hatte. Der Mann zeigte sich vor Gericht geständig: „Ich hab’ mir Frauen gesucht, und ja, da hab’ ich versucht, über sie an Geld zu kommen. Dass das schrecklich und abscheulich ist, das weiß ich mittlerweile“. Von seinen Taten habe er heute Albträume.
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