Einkaufen und anpacken
In Ottakring eröffnet Wiens erster Mitmach-Supermarkt
Gut und günstig einkaufen? Wer will das nicht! In Ottakring eröffnet bald ein Mitmach-Minimarkt.
WIEN/OTTAKRING. In Zeiten, in denen Supermärkte wie Schwammerl aus dem Boden schießen, klingt der Gedanke an einen Mitmach-Laden schon fast romantisch. In Ottakring in der Haberlgasse 58 wird der nun schon zwei Jahre andauernde Traum Wirklichkeit.
Seit dem Jahr 1903 existierte an gleicher Stelle ein Greißler – jetzt soll schon bald der MILA-Minimarkt eröffnen. Das Grundkonzept für den Mitmach-Laden ist so einfach wie genial. Als Genossenschaft organisiert, sollen, nach einer gewissen Anlaufzeit, nur mehr die Mitglieder einkaufen dürfen. Das ist aber nicht die einzige "Aufgabe". "Man ist Miteigentümerin und Miteigentümer, Konsumentin und Konsument und auch Arbeiterin und Arbeiter", erklärt Vorstandsmitglied David Jelinek. Alle vier Wochen soll jedes Mitglied im Geschäft drei Stunden mitarbeiten. "Die Genossenschaft ist das Rückgrat. Dadurch ersparen wir uns viel Personalkosten", erklärt Fachmann Jelinek.
Qualität zum kleinen Preis
So weit, so einfach. Was hat man davon? MILA soll ein Supermarkt sein, in dem Qualität und Nachhaltigkeit der Waren nicht von der Dicke des Geldbörserls abhängen. "Wir wollen einen respektvollen Umgang mit Produkten, deren Produzentinnen und Produzenten und das Miteinander fördern", lässt man stolz wissen.
Jedes Mitglied hat bei der Auswahl der Produkte Mitspracherecht. Es soll dennoch ein "One-Stop-Shop" sein, also ein Geschäft mit Vollsortiment. "Gut und günstig" ist dabei das Motto. "Der Bio-Anteil wird hoch sein, aber es wird dennoch konventionelle Produkte geben", sagt Jelinek. Kriterien wie Nachhaltigkeit und Fairness und kurze Lieferketten sind dennoch unverrückbar. Und egal, wie viel man einkauft, es bleibt immer günstig. Die Marge, also die Gewinnspanne, ist transparent. "Wir fangen mit 25 Prozent an", versichert David Jelinek beim Gespräch in 16ten.
Die Handelslandschaft in Österreich soll mit MILA nicht umgekrempelt werden, dennoch will man den Menschen ein anderes Angebot machen. Der Minimarkt in der Haberlgasse soll dabei nur der Anfang sein. Aktuell läuft ein Crowdfunding, um den Laden in Schwung zu bringen.
Großmarkt als Ziel
"Wir wollen Präsenz zeigen auf dem Weg zum großen Ziel." Dieses soll nicht mehr das "Mini" im Namen tragen. Als Vorbild dient die Coopérative La Louve in Paris. La Louve ist ein genossenschaftlicher Supermarkt mit 4.300 Mitgliedern, 6.500 Produkten und 8 Millionen Euro Jahresumsatz.
ZUR SACHE
MILA - Mitmach Supermarkt
Haberlgasse 58
Infos:www.mila.wien
Crowdfunding: www.startnext.com/mila-supermarkt
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